Pamilacan Island – Back to basics

Pamilacan Island – Back to basics

Weltreise Tage 149-152  (29.03-01.04)

Vorsichtig steigen wir über den Bug vom Jag-Boat auf die kleine Kai Mauer. Wir sind angekommen auf Pamilacan Island, einer kleinen Insel ca. 1 Stunde süd-westlich von Bohol. Links steht ein Fort mit Aussichtsturm das noch aus der Zeit der Spanier überlebt hat. Rechts geht es zum Mary’s Cottages. Sie begrüßt uns herzlich. Als Willkommensdrink gibt es, morgens um 11:30 Uhr ein Light Beer. Wir haben ja schließlich Urlaub! Entspannt setzt sich Mary zu uns und erzählt ein bisschen. Auf Pamilacan leben ca. 1800 Menschen in 200 Haushalten. Es gibt eine Schule, eine Kirche und einen Bäcker, wie sie uns stolz erzählt. Sonst gibt es hier nicht viel. Genau das Richtige für unser Philippinen Finale.

Irgendwie werden wir schon auf die Insel kommen

Bis gestern Abend wussten wir noch nicht genau wie wir nach Pamilacan Island kommen würden. Bei Mary scheint das Internet nicht richtig zu funktionieren und wir bekommen einfach keine Antwort ob sie uns ein Boot schicken können. Tagsüber sind wir dann am Hafen vorbei gefahren, haben uns dort mit einem Einheimischen unterhalten, sozusagen als Back-up Plan. Es gibt wohl Boote die uns rüber fahren würden. Abends kommt dann aber die erlösende Mail von Mary. Sie schicken uns jemanden. Um 10:30 Uhr ist es in Baclayon am Hafen. Perfekt. Wie wir zum Hafen kommen klären wir dann morgen.

Morgens wachen wir ein letztes Mal in unserer Bambushütte in Dumaluan auf. Packen unser Zeug uns sind gegen 8:15 Uhr Abfahrt bereit. All zu weit ist es nicht bis zum Hafen, aber da die Fahrt bis zu 2 Stunden dauern kann, je nach Verkehrsmittel, sind wir lieber früher unterwegs. Unser Plan: Tricycle bis nach Tagbilaran, von dort dann ein Bus nach Baclayon. Der fährt jede Stunde. Jeepney wäre auch möglich, aber die brauchen noch länger, halten öfter und ob die uns mit unserem Gepäck mitnehmen, ist so eine Sache. Außerdem kann uns keiner genau sagen wo die Dinger halten…Wie das aber so oft ist, mit Plänen, kommt es oft anders als man denkt. Als der Tricycle Fahrer hört wo wir hin wollen, bietet er uns an, uns die ganze Strecke nach Baclayon zu fahren. Das Ganze soll auch nur 50 Pesos mehr kosten als nach Tagbilaran. Perfekt! Nur nach Tagbilaran müssen wir trotzdem. Wir brauchen noch Geld und das ist einer der wenigen Orte wo es Automaten gibt. „Kein Problem“, meint unser neuer Freund, „dann fahren wir noch eben über Tagbilaran.“

„Ich regle das für euch“

So kommt es, dass wir viel zu früh am Hafen von Baclayon sind. Aber auch das scheint kein Problem zu sein. Am Hafen sitzen ein paar Männer rum. Einer fragt uns wo wir hin wollen. „Zu Mary? Die kenne ich gut.“ Damit war für uns das Gespräch beendet und wir wollen uns gerade unseren Warteplatz einrichten, da hält mir der Mann sein Handy ins Gesicht: „Da ist Mary dran, sprich du mit ihr.“ Etwas verlegen erzähle ich ihr, dass wir schon da sind, aber gerne warten. War ja anders abgemacht.  „Kein Problem, gib mir ein paar Minuten ich rufe zurück“; meint sie. Kurze Zeit später ist alles abgemacht, jemand fährt jetzt los und holt uns ab. 40 Minuten müssten wir allerdings noch warten. Wir bedanken uns ganz herzlich und sind beeindruckt von der Hilfsbereitschaft.  Hat sich unsere Wartezeit doch mal eben halbiert.

Marys Sohn ist dann persönlich zu Stelle und fährt uns auf die Insel. Die Fahrt dauert ungefähr eine Stunde und kurz vor dem Ziel dürfen wir sogar noch Delfine beobachten die da einfach so vor uns durchs Wasser schwimmen. Verrückt. Später erfahren wir das wir ziemlich viel Glück hatten, sie zu sehen. Eigentlich war es viel zu windig und auch schon zu spät am Tag. Da sieht man die Tiere nur sehr selten.

Der Hafen von Baclayon

Willkommen bei Mary

Wir steigen wieder über die Hühnerleiter vom Boot und laufen über den Strand zu Marys Cottages. Lachend kommt Mary auf uns zu, führt uns zu einem Tisch und bietet uns einen Willkommensdrink an. Wir fühlen uns direkt wohl. Es gibt übrigens ein Bierchen, morgens um 11 Uhr, wie wir später feststellen. Kann man ja mal machen denken wir uns und genießen die Sonne, das Meer und den Sand. Genau das, beschließen wir, werden wir die nächsten 4 Tage auch machen. Denn deswegen sind wir hier. Wir wollen nochmal so richtig ausspannen und weit weg von vielen Menschen sein. Dafür ist Pamilacan perfekt.

Der Hafen und das Fort auf Pamilacan

Unser neuer Mitbewohner

Unsere Unterkunft hier bei Mary ist wirklich die einfachste die wir bis jetzt hatten. In der ersten Nacht will trotz Bambushütte kein Luftzug durch das Zimmer ziehen, so dass wir Mary fragen ob wir in einen der Bungalows nahe des Meers ziehen können. Hier riecht es zwar in den Morgenstunden etwas nach Schwefel, aber wenigstens gibt es Luft. Das Bad ist ein fensterloser Verschlag der an die Küche der Nachbarn angrenzt. Es gibt eine Kloschüssel und zwei Eimer. Einer ist mit Meerwasser gefüllt und dient als Klospülung, der andere ist voll Regenwasser und dient als Dusche. Wie gesagt, es ist einfach! In der Regenwassertonne lebt ein Krebs, den wir Hubertus taufen und dann in die Freiheit entlassen. Allerdings gefällt ihm der Umzug überhaupt nicht und kurze Zeit später sehe ich ihn wie er, sehr zur Belustigung aller Anwesenden die das Spektakel von Anfang verfolgt haben, wieder in Richtung Regentonne läuft. Allerdings muss er vorher abgebogen sein, denn in die Tonne ist er nicht zurück gezogen.

Die Seele baumeln lassen

Direkt nach unserer Ankunft geht’s in die Badeklamotten und wir beginnen eine Routine die wir die nächsten vier Tage so einhalten werden. Mit den Hähnen wachen wir morgens um 6 Uhr auf. Hanno geht schon mal an den Strand, geht spazieren oder macht Fotos. So um 7/7:30 Uhr geselle ich mich dazu und wir frühstücken. Es gibt jeden morgen ein Spiegelei, zwei Pfannkuchen und eine Banane, dazu Honig und Kaffee. So serviert es Mary schon seit Jahren und warum, sollte sie daran was ändern? Außerdem hat sie hauptsächlich Tagesgäste zu verköstigen, die zum schnorcheln hier sind, und die kommen ja nur einmal.

Die Tagesgäste sind ziemlich laut und chaotisch, also verziehen wir uns nach dem Frühstück immer recht schnell an den Strand. Meistens bleiben wir direkt an unserem Strand, dort wo auch die Dorfkirche steht, einmal erkunden wir aber auch die Insel und besichtigen den einzigen Bäcker, die Schule und die ehemalige Klinik des Ortes. Gegen 12:30 Uhr sind die Tagestouristen wieder weg und wir trauen uns zurück zu Marys um Mittag zu essen. Auch das ist in den vier Tagen routine-mäßig immer gleich (auch mittags werden die Tagestouristen noch verköstigt). Es gibt am Vorabend gefangenen, gegrillten Thunfisch, fried chicken, Kohlrabi Gemüse und natürlich Reis – einfach aber lecker. Uns schmeckt´s. Nach dem Mittagessen, wer hätte es gedacht, hält uns nichts davon ab uns zurück in den Sand zu legen. Wir lesen, denken nach, dösen, was man halt so macht, am Strand auf einer kleinen Insel auf den Philippinen bei top Wetter.

Unser Stammplatz am Meer
Die Jag Boats am Strand
Der Freund hat uns gerne besucht
Auf dem Weg ins Dorf
Krank werden will man hier wirklich nicht
Der Gemischtwarenladen des Dorfes
Waschtag im Dorf – hier wird noch mit Hand gewaschen.
Am schönsten Stran der Insel – wurde uns auf jeden Fall so gesagt.
Am Strand auf er andren Seite der Insel

Abends sind wir dann komplett unter uns. Wir sind für zwei Nächte die einzigen Gäste bei Mary und bekommen den Spezial VIP service, so kommt es uns auf jeden Fall vor. Dazu gehört auch jeden Abend eine leicht andere  Version des Abendessens. Mal gibt es Pork Adobo, mal gibt es gegrillte Tiger Prawns – und alles ist super lecker. Ungelogen, das Essen bei Mary ist das Beste, dass wir in den Philippinen hatten. Marys Schwester ist eine tolle Köchin und das können wir ihr gar nicht oft genug sagen.

Einmal gibts auch lecker selbstgemachtes Eis (Cookies and Cream, Mango und irgendwas grünes)

Satz mit X

Einmal wagen wir uns auch raus zum schnorcheln, allerdings ein ziemlicher Reinfall. An dem Spot gibt es weder viel zu sehen, noch ist das Equipment auch nur annähernd passabel. Es beschlägt sofort, da hätten wir auch nichts gesehen, wenn was da gewesen wäre. Außerdem läuft mein Schnorchel ständig voll mit Wasser, was für einen Schnorchel eine ziemlich blöde Angewohnheit ist. Da hilft auch nicht dass unser 16 jähriger Guide phänomenal gut free-diven kann und eine Schildkröte aus der Tiefe herauf lockt. Nach ein paar Minuten paddelt er uns wieder an Land.

Abschied vom einfachen Leben

Einerseits gehen die Tage auf Pamilacan super schnell rum, anderseits sind wir irgendwie auch ganz froh, nach vier Tagen „Eimern“ mal wieder richtig und mit heißem Wasser duschen zu können. Wir haben für uns gelernt, dass so ein einfaches Leben für eine kurze Zeit wirklich schön ist. Wir sind extrem froh diese Erfahrung gemacht haben zu dürfen. Auf Dauer wäre das nichts für uns. Dafür sind wir doch zu sehr im 21. Jahrhundert verwurzelt. So steigen wir am vierten Morgen, wie immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wieder ins Boot und fahren zurück nach Bohol. Dazu dann das nächste Mal mehr. 

Unsere Unterkunft

4 Nächte in Mary’s Cottages für 29 € pro Bungalow/Nacht inkl. Vollpension

Carola

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