Larena, Siquijor Teil 2

Larena, Siquijor Teil 2

Weltreise Tage 135-139  (15.03-19.03)

Es ist später Vormittag, wir haben es uns auf den Liegen im Sand bequem gemacht. Die Sonne strahlt uns auf den Bauch und neben mir steht eine frische Kokosnuss, die eben direkt vom Baum für mich gepflückt wurde. Hanno hält seinen eiskalten Bananenshake in der Hand. Das Meer ist keine 5 Meter entfernt und die Wellen schlagen leise und entspannt vor uns auf den Strand. Über uns wehen die Palmen in Wind und darüber ist nur noch der blaue Himmel. Auch unsere zweite Unterkunft liegt, so scheint es uns, mitten im Paradies.

Wäre da nicht der Sturm

Die nächsten fünf Tage hier in Larena ähneln den Tagen in San Juan sehr. Wir verbringen Zeit mit entspannen, lesen, kleinen Rollerausflügen, aber hauptsächlich genießen wir das Nichtstun. An unserem Sportprogramm an jedem zweiten Tag halten wir natürlich fest. Einen kleinen Unterschied gibt es allerdings – Grund dafür ist das tropische Tiefdruckgebiet vor der Ostküste der Philippinen. Es bringt nämlich ab dem dritten Tag Regen in unser Paradies. Zum Glück ist unsere Terrasse überdacht und so sitzen wir hier im trockenen und schauen Wind, Regen und Wellen zu.

Blick von unserer Terrasse bei schönem Wetter
unser Strand im Sonnenschein

Hexeninsel

Angst dass der Sturm in Siquijor auf Land treffen könnte haben wir keine, denn wir sind ja auf einer Hexeninsel. Die letzten vier Stürme haben alle, kurz vor der Insel ihren Kurs gewechselt und so ist es auch dieses Mal. Vielleicht ist ja doch was dran, an der Hexerei und dem Voodoo. Auf dem Wetter Radar kann man beobachten wie das Tiefdruckgebiet nördlich und südlich von Siquijor ordentlich seine Bahnen zieht, um die Insel aber eine schöne Schneise bildet. Außer dunklen Wolken und ein bisschen Regen ist bei uns nichts los. Auch den Rest der Philippinen hat es zum Glück nur ziemlich durchnässt und durchgeblasen.

Der Strand im Regen
Wunderbarer Sonnenuntergang nach einem Tag voller Regen

Warum etwas ändern, wenn es gut läuft

Im Grunde passen wir unsere Routine der letzten Tage aber wie gesagt nur geringfügig an. Wenn Sonne da ist, genießen wir den Sandstrand und die frischen Kokosnüsse, die uns die Resort Besitzer auf Wunsch doch tatsächlich frisch vom Baum pflücken gehen. Um sonst sind sie auch noch, weil wachsen da ja auch um sonst. Voll cool. Wenn dann mal keine Sonne da ist, verlagern wir unser Hauptquartier vom Strand halt auf die Terrasse. Jetzt ist der Weg zum Keksregal auch nicht mehr so weit.

Das Keks- und Vorratsregal.

Die Sache mit dem Essen

Leider sind die Kokosnüsse auch schon das kulinarische Highlight unserer Unterkunft. Kochen ist nicht ihre Stärke und die Portionen recht klein. ERst am letzten Abend essen wir eine große Portion Mungbohnen Eintopf, der wie eine Mischung aus Linsen und Erbseneintopf schmeckt, der wirklich lecker ist.

Aber die Not mach bekanntlich erfinderisch und so kommt der dritte Rollertag auf der Insel ins Spiel. Eigentlich ist es nur ein halber Rollertag, aber Moped ist Moped. Es ist Mittag und wir haben mal wieder Hunger. Bevor wir als zu großen Taten schreiten, gehen wir erst mal etwas essen. Oben auf einem Hügel direkt in der Nähe unserer Unterkunft gibt es einen schönen Aussichtspunkt, sogar mit Restaurant! Was könnte es besseres geben, als runtergucken und dabei essen, fragt ihr euch? Natürlich nichts! Also leihen wir uns schnell ein Moped aus, schnappen uns die Helme, meiner ist ein Skaterhelm fürs Skateboard, und ab geht es hoch auf den Berg. Wie üblich wird das Essen nicht zusammen serviert und so kommen wir jeweils in den Genuss dem anderen beim Essen zu zusehen, da Hannos Burger kommt, nachdem ich mein Sandwich aufgegessen habe. Aber egal, wir haben ja den Ausblick.

Oben auf dem Aussichtspunkt

Programm Punkt zwei auf unserer Liste liegt uns schon seit Tagen am Herzen. Die Philippinen haben ein ganz spezielles Dessert, das wir unbedingt mal probieren möchten – Halo Halo heißt es. Direkt in Larena soll es, laut unserer Hostfamilie, das beste Halo Halo auf Siquijor geben. Nachdem wir also von unserem Berg wieder runter sind, geht es direkt dort hin. Halo Halo heißt Mischmasch auf Tagalog und im Grunde ist es auch genau das. Die Grundzutaten sind Shaved Ice, Kondensmilch, Mungbohnen, Gartenbohnen, Kichererbesen, Kokostreifen und Kochbananen. Je nach Region werden noch Gelatinewürfel, Mais, Süßkartoffeln oder diverses Obst mit in den Topf geschmissen. Manchmal gibt es auch noch Speiseeis dazu. Ich stelle mir die Entstehung des Gerichts folgendermaßen vor: Eines Tages wollen die Kinder von Familie Müller unbedingt noch was Süßes zum Nachtisch, Mutti hat aber nichts da. Da stellt sie sich vor den Kühlschrank und schmeißt alles rein was noch so rum steht. Darauf kippt sie zerkleinerte Eiswürfel und Kondensmilch – fertig ist das Halo Halo. Es ist ein wirklich eigenartiges Dessert, was wir nicht unbedingt noch ein zweites Mal probieren müssen. Manche Dinge im Leben muss man nicht wiederholen, da reicht die Erinnerung an das eine Mal völlig aus…

Wir gehen einkaufen

Nachdem wir nun beide voll gestärkt sind, geht uns unser eigentliches Vorhaben auch super leicht von der Hand. Wir wollen nämlich Lebensmittel einkaufen. Das Essen in der Unterkunft ist ja nicht so dolle, das ständige auf Essen warten nervt uns auch ein bisschen und Geld sparen wir so auch noch. Im Hypermarkt in Larena finden wir Haferflocken, Rosinen, Milch und Kaffee zum Frühstück und Käse für die Sandwiches zum Mittag. Für Bananen, Tomaten, Gurken und Brötchen halten wir dann noch auf dem Markt und in der Bäckerei und schon sind wir für die nächsten Tage versorgt. Einfach aber auch lecker!

Eine Sache finden wir allerdings nicht auf den Philippinen. Sonnencreme!

Dass das Zeug in Asien unverschämt teuer ist und in Miniaturflaschen verkauft wird, damit haben wir uns ja schon abgefunden, aber die Philippinen scheinen noch ne Schippe drauf zu legen. Wir finden nur Cremes mit LSF 60 oder sogar 110, dazu haben sie alle eine whitening Formel. Dass ich nach der Reise bleicher bin als vorher war jetzt nicht der Plan, also bleiben die Tuben im Regal, wird sich schon was finden… Aber ich schweife ab.

Roller Tag Nr. 4

Für unseren finalen Mopedtag nehmen wir uns dann wieder den ganzen Tag Zeit. Es stehen Aussichtsturm, Wasserfälle und Strand auf dem Zettel, also volles Programm. Wir fangen mit einem Abstecher an, der gar nicht auf dem Plan stand. Aber das sind ja meistens die Besten. Ziel ist ein Aussichtspunkt oben in den Bergen. Allerdings geht es verdächtig viel nach unten. Am Punkt angekommen sind wir dann aber froh hier gelandet zu sein. Es ist wirklich schön, auch wenn man das Meer nicht so richtig sieht, merken wir hier oben, wie grün die Insel eigentlich ist. Überall nur Wald und Palmen. Toll! Der Umweg hat sich auch voll gelohnt, denn der eigentliche Aussichtspunkt ist ein kleiner Reinfall. Der Weg dorthin ist zwar super. Es geht mitten durch den Urwald entlang Alleen aus Palmen. Dann geht es 138 Stufen nach oben auf eine kleine Lichtung. Hier steht ein wirklich sehr wackeliger und verrosteter Turm auf den man hochsteigen kann, nur das mit dem Runtergucken ist diesmal halt nicht so der Knaller. Leider hat sich der Wald die Lichtung zurück geholt und die Bäume sind höher als der Turm. Aber die Aussicht in die Bäume ist sehr schön…

Aussichtspunkt 1
und nochmal Aussichtspunkt 1
Der Weg zum Aussichtsturm
Riesig!

Einmal Tarzan sein

Die Cambugahay Falls sind wohl die bekanntesten Wasserfälle auf der Insel, haben wir uns sagen lassen. Dafür ist hier trotzdem nicht all zu viel los. Die schönsten Wasserfällle die wir bis jetzt gesehen haben, sind sie nicht, dafür ist aber das Wasserbecken davor etwas Besonderes. In der Mitte ist der See ca. 5 Meter tief. Überprüfen wird allerdings ziemlich schwer, denn das Wasser ist extrem bläulich-milchig und komplett undurchsichtig. Aber auch das ist noch nicht die eigentliche Hauptattraktion, denn… hier kann man Tarzan spielen, und das gleich drei Mal. Um den See sind nämlich drei Podeste gebaut, von denen man an Lianenschaukeln schwingend in den See springen kann. Für 50 Pesos (ca. 80 cent) kann man sie unbegrenzt oft an das Seil hängen und schaukelnd in die Tiefen des Sees abtauchen. Es macht irre Spaß und Hanno und ich wechseln uns immer wieder ab mit dem Springen. Beim gehen fragen wir uns warum die deutschen Schwimmhallen eigentlich so einen Spaß nicht anbieten und nehmen uns vor das mal vorzuschlagen.

Hanno am Seil
Ich am Seil

Unverhoffte Freude

Es ist Mittag und da gibt es ja bekanntlich Mittagessen. Zufälligerweise sind wir nicht weit von der Burger Bar Twenty4 entfernt. Ihr erinnert euch noch an den besten Burger auf Siquijor? Genau da geht es jetzt hin. Unsere guten Vorsetzte, uns in den Philippinen gesund zu ernähren haben wir ja schon lange über Board geworfen und da kommt uns die Nähe zu dem Laden gerade recht. Wer sagt denn, dass man immer vernünftig handeln muss? Zwei Burger in einer Woche sind schon mal drin, finden wir.

Salagdoong Beach

Der Strand in der Gemeinde Maria im östlichen Teil der Insel wurde uns schon von mehreren Ecken angepriesen. Dann muss er ja toll sein, denken wir uns, und fahren Nachtmittags mal hin. Außerdem kann man hier Klippenspringen und zumindest anschauen wollen wir uns die Klippe auf jeden Fall mal. Da es eine Art Resort ist, zahlt man 30 Pesos (50 Cent) pro Person und 20 Pesos (30 Cent) Parkgebühren für den Roller. Der Stand an sich ist dann allerdings sehr ernüchternd. Es gibt zwei relativ kleine sandige Abschnitte die von besagter Klippe getrennt werden. Der linke Teil grenzt an eine Art Kai Mauer und der rechte Teil ist so klein, dass er schon mit 10 Leuten überfüllt wirkt. Betonromantik und Ölsardinen Optik sind nicht so ganz unser Ding. Da können uns auch die vielen Luftmatratzen und Wasserspielzeuge nicht überzeugen. Einziger Lichtblick: Die Klippe. Und die hat es in sich. Es ist leider Ebbe so sind die Wasserrutsche und der kleine Sprungturm gesperrt, aber das Piece de Résistance, der 12 Meter Turm hat geöffnet. Wir schauen ein bisschen zu, wie die anderen so springen, da hat Hanno schon seine Schuhe und das T-Shirt ausgezogen und steht am Start. Ich zücke die Kamera und ohne groß zu zögern nimmt er Anlauf und spring im hohen Bogen in die Tiefe. Es sieht schon spektakulär aus, wie er da durch die Luft fliegt! Beim Hochklettern meint er dann, dass einmal durchaus reichen würde und wir machen uns auf den Heimweg. Salagdoong Beach ist nichts für uns.

Strandabschnitt links
Strandabschnitt rechts
12 Meter geht´s nach unten!
Auf dem Weg nach Hause…

Abschied von Siquijor

Irgendwann sind auch die zweiten fünf Tage hier in Larena vorbei und man soll ja bekanntlich gehen wenn es am schönsten ist. Also machen wir uns am 20.3. morgens auf zur Fähre, es geht zurück nach Dumaguete. Morgens steht der Unterkunftsbesitzer plötzlich vor uns. „Sagt mal, habt ihr schon ein Ticket?“ „Nö, wollten wir da kaufen.“ „Kannst du Halbautomatik fahren? Dann kannst du dir das Moped hier ausleihen und schon mal zwei Tickets in Larena kaufen, so habt ihr nachher in Siquijor Town keinen Stress. Helm hab ich aber grad keinen da.“ Halbautomatik konnte Hanno zwar nicht fahren, aber er lernt schnell und so kann er das jetzt auch. Ich habe währenddessen fertig gepackt und unsere Rechnung gezahlt und so sind wir dann ohne Stress genau richtig um 10:20 mit unseren Tickets am Terminal und sagen Tschüss zur Paradiesinsel.

Unsere Unterkunft

5 Nächte in Flora’s Dive and Resort in Larena für 15,00 € pro DZ/Nacht

Carola

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