Unser Amazonas Dschungel Abenteuer

Unser Amazonas Dschungel Abenteuer

Weltreise Tage 239-242 (29.06-02.07)

Da stehen wir, mitten in der Nacht im Amazonas Dschungel. Sandro hat uns gebeten die Taschenlampen auszumachen, deshalb ist es stockdunkel. Es ist unglaublich wie laut es nachts im Regenwald ist. Eulen, Affen, aber vor allem, Grillen, Spinnen und Frösche veranstalten ein Konzert das Ihresgleichen sucht. Wir ahnen schon, das Sandro, der Scherzkeks, sich leise davon geschlichen hat (gehört haben wir es nicht, im Schleichen ist er nämlich Weltmeister) und sind deshalb auch nicht überrascht, dass wir ihn gute 10 Meter weiter sehen, als wir das Licht wieder anmachen – natürlich mit einem fetten Grinsen im Gesicht.

Willkommen in Rurrenabaque

Die schwüle Hitze des Amazonas bläst uns ins Gesicht als wir auf dem Rollfeld aus der Propellermaschine steigen. Außer dem asphaltierten Streifen zum Starten und Landen ist hier nichts, nur Felder und Rasen. Die Minibusse stehen schon bereit und wir klatschen uns im gehen mit den Heimreisenden ab, deren Amazonas Abenteuer schon vorbei ist, und die am Rand des Rollfeldes darauf warten in die Maschine steigen zu können.

Der Flughafen ist eine bessere Wellblechhütte und die Gepäckausgabe erfolgt noch per Handarbeit. Zwei Mitarbeiter tragen die Rucksäcke und Koffer vom Wagen durch eine Tür in einen mit Absperrband abgetrennten Bereich. Unsere Rucksäcke bekommen wir gegen Vorzeigen des Gepäckzettels ausgehändigt und dann wartet auch schon ein Taxi der Madidi Eco Lodge auf uns.

Wir sind endlich da!
Alles noch Handarbeit

Kurz geht es zum Zahlen ins Büro und dann fährt uns das Taxi noch in unser Hotel – was für ein Service. Auf der Fahrt durch die Stadt haben wir ein kleines Flashback nach Asien. Es ist warm, schwül überall fahren TukTuks und die Hühner rennen auch frei auf den Straßen rum. Nur dass hier alle Spanisch sprechen…Im Zimmer haben wir einen lauten Fan an der Decke und in der Dusche gibt es nur kaltes Wasser – auch wie in Asien – aber es ist sauber und wir fühlen uns wohl.

Wir haben Mittagshunger, aber dummerweise ist mal wieder Siesta Zeit. Auf Touri Essen im einzigen offenen Restaurant haben wir keine Lust, also gibt es Yogurt mit Äpfeln und Nüssen. Die Zutaten konnten wir uns auf dem Markt und kleinen Tante Emma Läden zusammen klauben. Da Rurrenabaque jetzt nicht sooo viel zu bieten hat, verbringen wir den restlichen Tag mit schreiben und schneiden und bewegen uns erst Abends, nachdem wir uns mit purer Chemie gegen Insekten eingesprüht haben, wieder aus dem Haus. Na klar: Es geht zum Essen.

Eigentlich wollten wir Fischcurry essen, eine Spezialität hier unten im Dschungel, aber das Restaurant hat dicht – blöd. Wir landen in einem kleinen, familiengeführten Lokal, kriegen noch einen Tisch draußen auf dem Gehweg und bestellen die Spezialität des Hauses: Majadito – ein Art Reiseintopf mit getrocknetem Fleisch und ein bisschen kleingeschnippeltem Gemüse. Dazu gibt es frittierte Kochbanane und ein Spiegelei. Mega lecker und echt mal was besonderes.

Majadito – lecker!

Die lange Fahrt in den Amazonas

Pünktlich (naja, fast pünktlich) kommt unser persönlicher Taxifahrer und bringt uns zum Hafen. Dort steigen wir ins Boot um und machen uns bereit für die 3 Stunden Fahrt zum Madidi Nationalpark mitten im Amazonas. „Kommt denn keiner mehr mit?“ „Nein, ihr seid die einzigen Gäste die raus zur Lodge fahren.“ Wie cool. Ein Boot ganz für uns alleine! Während der Fahrt zeigt uns Luis der Bootsführer immer wieder Vögel und erklärt uns einiges über die Natur. Er fragt mich sogar wo ich Spanisch gelernt habe, weil mein Akzent so gut und klar wäre, er würde mich so gut verstehen – was für ein Kompliment, ich bin ganz stolz.

Anfangs ist es noch ziemlich nebelig…
…aber der löst sich bald auf

Drei Stunden sind wir in den Dschungel gefahren und kommen gegen 11:30 Uhr in der Madidi Eco Lodge an, mitten im Madidi Nationalpark. Der Park hat übrigens die größte Anzahl der Welt von vor dem Aussterben bedrohten Tierarten. Wir sind schon sehr gespannt was und wie viele Tiere wir sehen werden.

Aber erst mal geht’s in unser Zimmer. Eigentlich hatten wir eins mit Gemeinschaftsbad gebucht, wegen der Kosten und so, aber da gerade kaum Gäste da sind, haben wir ein Upgrade bekommen! Wir haben unser eigenes Bad! Es sind eben die kleinen Dinge, die man auf so einer Weltreise zu schätzen lernt. Das Zimmer ist einfach aber sauber. Statt Fenster mit Glas gibt es Mückennetze die über die Fenster Öffnungen gespannt sind. Ein zweites Netz hängt über dem Bett. Warmes Wasser und Strom gibt es nicht, dafür aber Kerzen. Es ist super gemütlich und wir fühlen uns auf Anhieb wohl. Einen großen Teil tragen natürlich auch die beiden Hängematten vor dem Zimmer bei. Warum gerade so wenige Touristen da sind, wissen wir nicht, aber wir denken, dass es mit den drei Tagen Regen zu tun hatte. Die meisten hatten bestimmt nicht so viel Spielraum um Flüge einfach zu verschieben und mussten komplett absagen. Ganz gut für uns, denn wir haben für die nächsten drei Tage auch unseren eigenen, privaten Guide.

Um 12:30 Uhr gibt es Mittagessen. Da lernen wir dann auch die anderen Gäste kennen. Zwei Deutsche und zwei Amerikaner reisen nach dem Essen ab, aber Jo die Neuseeländerin, ist auch noch bis Übermorgen hier. Zusammen sind wir die einzigen drei Gäste. Nach dem Essen lernen wir dann Sandro kennen. Er stellt mit uns den Plan für die nächsten Tage auf. Er sieht wie folgt aus: Heute um 15 Uhr geht’s für ca. 3 Stunden in den Dschungel. Was wir Morgen machen wird wetterbedingt morgen spontan entschieden. Na dann…

Die Anlegestelle von der Eco Lodge

Unser erster Dschungel Trek

Um 15 Uhr treffen wir uns mit Sandro in der „Lobby“. Ganz wichtig: Natürlich mit den richtigen Klamotten. Trotz Hitze sind nämlich feste Schuhe, lange Hosen und lange T-Shirts ein Muss. Keiner hat Lust auf die Bisse von Feuerameisen oder die Kratzer von irgendwelchen giftigen Pflanzen. Bevor es los geht gibt es noch ein paar Amazonas Benimmregeln: 1. Nichts anfassen, ohne dass Sandro sagt es sei ungefährlich. 2. Nichts essen, ohne dass Sandro sagt es sei essbar. 3. Keine Tiere füttern. 4. Immer auf den Boden schauen, nicht dass man in eine Schlange tritt. Na gut, dann kann es ja los gehen. (Regel Nummer 1 missachte ich übrigens bei einer kleinen Bach Überquerung und suche mir natürlich auch gleich einen Stamm voller Feuerameisen aus. Sandro reagiert aber super schnell und reißt meine Hand vom Baum weg – alles noch mal gut gegangen)

„Wir sind gerade wirklich im Amazonas!“ platzt es aus mir hinaus. Wie krass ist das bitte! Dieses besondere Gefühl, gerade im größten Regenwald der Welt spazieren zu gehen verlässt mich übrigens die ganzen drei Tage nicht, auch nicht wenn meine Klamotten an mir kleben und ich von Ameisen bekrabbelt werde. „Es ist halt der Regenwald. Da ist das nun mal so.“ Wir sehen Frösche, riesen Ameisen, Papageien und sogar einen Tukan, der über uns hinweg fliegt. Dann bleibt Sandro mal wieder plötzlich stehen (das macht er übrigens ziemlich oft, immer ohne Vorwarnung), konzentriert sich und stößt einen unglaublich tierischen Laut von sich. Zur Erklärung dreht er sich zu uns um: „Ich habe da hinten Affen gehört, das ist der Laut der weiblichen Affen. Wenn sie das hören, kommen die Männchen um zu gucken was los ist.“ Mit diesen Worten, schlägt er einen Pfad nach rechts ein und siehe da: Tamarinaffen! Direkt vor uns in den Bäumen. Unsere ersten Affen im Amazonas!

Das ist Sandro
Wir sind wirklich im Amazonas!
Kleiner giftiger Frosch
Ein Tamarinäffchen

Außer Tieren hat der Amazonas auch einiges an Pflanzen zu bieten. Gefühlt an jeder zweiten Pflanze bleibt Sandro stehen, erzählt uns welchen medizinischen Nutzen sie hat und wie man sie zubereitet. Wenn man sich auskennt, findet man hier etwas für alles von Halsweh bis Rheuma. Oder einfach nur zum Essen, die Blätter einer Pflanze schmecken unglaublich süß und werden von Eingeborenen gerne in Tees gepackt. Wir lernen auch die Açai Palme kennen, deren Beeren in Europa gerade als Superfood für viel Geld verkauft werden. Hier liegen die Beeren einfach auf dem Boden rum, so viele gibt es davon – verrückt!

Die Wurzeln der Açai Palme

Abends im Urwald

Abends gibt es wieder lecker und vor allem massenhaft viel zu Essen. Die Portionen sind so groß, dass sogar Hanno kämpft und das will was heißen. Als Consuela die Köchin mal im Speisesaal nach dem Rechten schaut, bitte ich sie daher, unter Beteuerungen wie lecker alles ist, uns doch morgen ein bisschen weniger zu Essen auf die Teller zu tun. Wegschmeißen muss ja auch nicht sein.

Übrigens wird von 18 – 22 Uhr ein Generator angeschmissen und hier im Speisesaal gibt es auch Steckdosen. Die Akkus können also geladen werden und die Fotos und Videos für die nächsten Tage sind gerettet.

Nach dem Essen gehen wir dann ziemlich schnell ins Bett, und nachdem wir uns an die Amazonas Geräusche gewöhnt haben, schlafen wir beide auch ziemlich gut und fest, fern von Autolärm und Hundebellen.

Der Freund saß mitten auf dem Weg vor unserem Zimmer. Ich habe ihn im letzten Moment noch gesehen!

Wie Hanno sich zum Affen macht

Morgens hält Consuela Wort und es gibt nur die halbe Portion zu essen, aber auch die hat es in sich und wir rollen uns vom Tisch in Richtung Zimmer. Um 8:30 Uhr geht es nämlich los, zur zweiten Wanderung im Dschungel, diesmal in eine andere Richtung. Nicht dass ich es gemerkt hätte, wären wir den gleichen Weg noch einmal gegangen. Unterwegs Macht Sandro wieder seine Affengeräusche, allerdings erst mal ohne Erfolg. Hanno ist davon aber so begeistert, dass er Sandro bittet ihm den Affenlaut beizubringen. Also setzten sich die beiden am Aussichtspunkt auf eine Bank und Hanno übt. Zum Schluss gibt es Sandros Worte des Lobes: „Der letzte Schrei klang schon fasst wie ein Affenweibchen. Sehr gut!“

Die Affen haben Urlaub

Die großen Spinnen- und Brülaffen scheinen Ferien in Brasilien oder Peru zu machen, aber dafür bekommen wir auf dem Rückweg noch die kleinen Kapuziner Äffchen zu Gesicht. Wirklich süße kleine Gesellen, die aussehen, so erzählt uns Sandro, wie sein Schwager… Um sie zu sehen, verlassen wir mal eben komplett den Pfad und laufen quer durch den Wald. Zum Glück ist Sandro im Urwald aufgewachsen und weiß was er tut, ich hätte hier nie wieder rausgefunden. Hanno übrigens schon, wenn auch auf einem anderen Weg als Sandro. Er führt uns nämlich später wieder zurück auf den Weg.

Wunderschöne Aras
Das war mal ein Spinnenaffe, der einzige den wir zu Gesicht bekommen
Ein Kapuzineraffe
Spechte gibt’s hier auch

Ameisen Attacke

Kurz vor der Lodge laufen wir dann noch direkt in eine Feuerameisen Straße rein. Es ist übrigens nicht einfach eine kleine Landstraße sondern eine Autobahn – am Samstag, bei Sommerferienbeginn, in drei Bundesländern gleichzeitig. Wiederstand ist zwecklos. Da heißt nur rennen und auf sicherem Gebiet so schnell wie möglich alle Tiere von Hosenbeinen und Schuhen wegschnippen. Zum Glück hatten Hanno und ich unsere Hosen noch kurz vorher in die Socken gestopft. Wir sehen zwar aus wie Steve Urkel, aber zum Glück beisst uns keine der Biester. Anders als Sandro, der das Mode Faux-pas ignoriert und dreimal gebissen wird. Aber er weiß ja was er tut.

Wir gehen fischen

Nach dem Mittagessen gehen wir Angeln, aber nicht irgendwelche schnöden Fische, nein – im Amazonas fischt man natürlich Piranhas! Mit dem Boot fahren wir ca. 30 Minuten Fluss aufwärts, dabei sehen wir einen Kaiman und die lustigen Kapiwaras. Sie sehen ein bisschen aus wie große Meerschweinchen und sind wirklich sehr niedlich. Dann laufen wir durch Sekondärwald (er liegt direkt am Flussbett und wird alle paar Jahre auf natürliche Weise vom Fluss überschwemmt wenn der seine Richtung wechselt) zu einer kleinen Lagune. Plötzlich hören wir Flügelschlagen und ein lustiges Krächzen. „Das sind prähistorische Vögel.“ Erklärt uns Sandro. Die gibt es schon genau so seit der Zeit der Dinosaurier. So etwas finde ich ja immer mega interessant. Diese Tiere sind so perfekt, dass sie sich seit Millionen Jahren nicht verändert haben. Wie krass ist das bitte?

Ein Kapiwara…
…und die lustigen prähistorischen Vögel

Piranhas

Das angeln selbst verläuft dann mehr oder weniger erfolgreich, je nach dem von welcher Seite man es betrachtet. Aus der Sicht der Menschen ist die Aktion weniger erfolgreich. Hanno und ich sind zwar gut im Angeln auswerfen aber so wirklich anbeißen will keiner, und wenn es mal so weit ist, sind wir nicht schnell genug und die Fische hauen mit dem Köder ab. Aus der Sicht der Fische läuft alles prächtig, denken sie doch, dass wir sie füttern wollen, so oft, wie sie uns den Köder (Rindfleisch) vom Haken futtern. Sandro fängt dann allerdings noch einen Piranha und wir können uns die Zähne mal aus der Nähe ansehen. Echt scharf, die Dinger! (Danach wird der Fisch auch wieder ins Wasser geschmissen) Man kann sie zwar essen, aber heute Abend steht Wels auf der Karte.

Wie ein nasser Fisch

Einen Amazonas Lachs fängt Sandro auch noch und ist der Meinung, dass ich ihn wieder ins Wasser schmeißen soll. Eine nicht zu kleine Mutprobe für mich, kann ich euch sagen. Lebende Fische anfassen gehört nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ich schaffe es allerdings und schmeiße den Kleinen auch wieder zurück ins Wasser, allerdings wird er kurz noch zu einem Fliegenfisch. Da er aus lauter Panik (meine, nicht seine) in hohem Bogen wieder im Wasser landet.

Sonnenuntergang im Dschungel
Auf dem Rückweg fahren wir direkt in ein Gewitter

Unser letzter Abend

Zum Abendessen gibt es wirklich Wels. Der Fisch kommt aus den umliegenden Gewässern und wird mit ein paar Gewürzen in einem Bananenblatt im Ofen gegart. Dazu gibt es natürlich Reis und Kartoffeln und fertig ist das typische Dschungelgericht.

Nach dem Essen erzählen uns Sandro und Juan noch so ein paar Dschungel-Gruselgeschichten von Spinnen und anderen Tierchen in Zimmer und Bett. Gepaart mit der Aktion der wilden Schweine, die vorhin mit einer ohrenbetäubenden Lautstärke an unserer Hütte vorbei geprescht sind und uns einen gehörigen Schrecken eingejagt haben, prüfen wir heute Nacht lieber doppelt unter den Kissen und allen dunklen Ecken. Dann kann es ja los gehen zur Nachtwanderung!

Nachts im Amazonas

Natürlich darf bei einem Regenwald Abenteuer auch eine vernünftige Nachtwanderung nicht fehlen. Gewappnet mit unseren Handy Taschenlampen (Die Stirnlampe ist leider kaputt) geht es ab in den Wald. Wir finden Frösche, Spinnen und sogar kleine gelbe Eulenaffen. Die sind nämlich nachtaktiv. Wie Sandro sie findet ist mir ein Rätsel, aber plötzlich bleibt er stehen, horcht und richtet dann seine Taschenlampe in die Baumwipfel – und da sitzt der kleine Affe und schaut uns zu.

Am interessantesten sind für uns aber die Blattschneiderameisen. Sie sind auch nachtaktiv und bilden endlos lange Straßen durch den Amazonas. Die Ameisen brauchen die Blätter übrigens nicht zum essen. Sie bilden den Nährboden für eine ganz bestimmte Art Pilz, der in den gärenden Blättern wächst. Nur den essen die Ameisen. Verrückt, oder? Die Ameisen gehen auch niemals an den gleichen Baum zweimal hintereinander. Wenn sie die Blätter zu oft beschneiden, würde der Baum nämlich sterben und das ist nicht ihre Absicht, deshalb legen sie auch mal richtige Strecken zurück, wenn alle Bäume in der näheren Umgebung ihres Nestes gerade unter Naturschutz stehen. Echt mega interessant!

Die Ameisen bei der Arbeit

Adios Madidi

Am nächsten Morgen heißt es schon wieder Rucksack packen – leider. Normalerweise reist man erst gegen Mittag wieder ab, aber wir wollen zu einem ganz besonderen Platz ca. eine Stunde mit dem Boot in Richtung Rurrenabaque. Da macht es Sinn schon alles mit zu nehmen –inklusive einem Picknick für mittags. Es geht zu einem Felsen in dem ganz viele Aras leben und brüten. Jo und ihr Guide Juan sind auch dabei und zu fünft machen wir uns gegen 9 Uhr auf zum Felsen.

Aras

Die Bootsfahrt ist entspannt, der Trek ziemlich warm. Irgendwie liegt ein Gewitter in der Luft und die Luftfeuchtigkeit hat ordentlich angezogen. Aber der Felsen ist es allemal wert. Es sind unglaublich viele Papageien in der Luft oder in den Höhlen. Sie fliegen immer in Paaren durch die Gegend. Papageien leben nämlich monogam und haben ihr ganzes Leben nur einen Partner. Die Tiere sind wirklich wunderschön und ich finde es ist was ganz besonderes sie so, ganz frei in ihrer Welt beobachten zu können.

Jaguare

Während unseres Aufenthaltes haben wir immer wieder über die Jaguare gesprochen und Sandro hat uns gerne mit dem Spruch „Achtung, Jaguar!“ bei den Wanderungen aufgezogen. Es ist zwar nicht ausgeschlossen das man so eine Katze sieht, aber schon ziemlich ungewöhnlich. Es leben ungefähr 200-300 Jaguare im Nationalpark. 4 oder 5 nennen das Territorium um die Lodge ihr zu Hause. Wir haben leider keinen gesehen (dafür aber deren frische Fußabdrücke). Ein Pärchen das wir auf dem Ausguckturm der Papageien getroffen haben, allerdings schon. Bei denen hat sich ein Jaguar abends in die Küche der Lodge geschlichen um dort mal zu schauen was so im Kühlschrank ist. Das Ganze haben sie auch auf Video. Ich muss sagen, ich war schon ein bisschen neidisch. So eine große Katze hätte ich schon gerne gesehen…

Affenart Nr.4

Dafür bekommen wir auf dem Rückweg noch unsere vierte Affenart zu Gesicht – die gelben Eichhornäffchen. Wie die beiden Guides die Tiere finden, ist mir ein Rätsel, aber plötzlich bitten sie den Bootsführer anzuhalten und wir klettern alle eine steile Böschung hoch und laufen querfeldein in den Dschungel. Und da sind sie, die kleinen Äffchen. Sehr cool!

Den Geier haben wir auch noch gesehen

Zurück in der Zivilisation

Wir sind gegen 14 Uhr zurück in Rurrenabaque und verbringen den Nachtmittag mit Warten und Kaffee trinken, bis wir um kurz nach 16 Uhr zum Flughafen gebracht werden. Diesmal geht auch alles klar und die Maschine kann abheben. Um 18:30 Uhr landen wir wieder in La Paz. Irgendwie kommt uns unser Amazonas Abenteuer schon wieder vor wie ein Traum, als wir mit Jo, die den gleichen Flieger hatte, noch eine Pizza essen gehen. War es wirklich erst heute morgen, dass wir mitten im Dschungel standen und Aras beim Fliegen zugesehen haben?

Die Anden auf dem Weg zurück nach La Paz

Kurzes Fazit

Es gibt übrigens drei Hauptgründe warum wir uns die Madidi Eco Lodge als Tour Operator ausgesucht haben. 1. Ist es ein Community Projekt. Die Leute die hier arbeiten kommen alle aus verschiedenen Amazonas Gemeinden der Region und das Geld landet so auch direkt bei den Gemeinden. 2. Die Eco Lodge gehört zu den Anbietern, die ihre Mitarbeiter schulen und so auch ökologisch handeln und vor allem das Wohl der Tiere im Vordergrund sehen. Es gibt Veranstalter, die füttern wilde Tiere wohl auch mal an, so dass die Gäste sie auf jeden Fall zu Gesicht bekommen. Gerade bei Affen ein Problem, weil sie oft gesellig sind und so die Selbstverpflegung aufgeben und gleich zu den Touri Lodges und Booten gehen. Ist ja einfacher. 3. Sie liegt ziemlich weit drinnen im Dschungel. Wir sind drei Stunden dort hin gefahren, während man zu den anderen Lodges teilweise nur ‘ne Stunde fährt und dann in einer Art Touri Lodge Ghetto landet.

Unsere Unterkunft

1 Nacht im Hotel Tacuaral in Rurrenabaque für 13 €/Nacht

2 Nächte in der Madidi Eco Lodge als Teil der Tour

1 Nacht im Sol Andino in La Paz für 22€/Nacht

Carola
2 COMMENTS
  • Gabriele Simons
    Antworten

    wunderbare Tierbilder, ein tolles Erlebnis

    1. Carola
      Antworten

      Vielen Dank! Das war es!

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