Das Finale – New York! Teil 2
Weltreise Tage 338-341 (06.10-09.10)
Der Mann in roter Uniform und großen roten Zylinder auf dem Kopf begrüßt uns mit einem Salut. Dabei grinst er verschmitzt und sein beeindruckender Schnauzbart zuckt fröhlich. Wir betreten das Gebäude und plötzlich fliegen Drohnen um unsere Köpfe, hüpfen wir über ferngesteuerte Autos, laufen durch Reihen von Kuscheltieren und bestaunen unzählige Puppenkleider. Wir sind bei FAO Schwarz, dem berühmten Spielwarenladen und einer meiner Kindheitserinnerungen.
Die Geburt des Hipsters
Aber jetzt ist erst ein mal Sonntagmorgen und wir faulenzen. Wann kann man das denn besser machen als an einem Sonntagmorgen. Wir lesen, trinken Kaffee im Bett und frühstücken hier auch gleich. Es tut gut, nach drei verrückten Tagen in New York einfach mal ein paar Stunden im Bett zu faulenzen und den Tag vor sich hinziehen zu lassen.
Gegen Mittag haben wir dann aber genug vom Faulenzertum. Wir wollen uns die Geburtsstätte der Hipster anschauen. Die kommen nämlich aus Williamsburg, einem Stadtteil von Brooklyn und genau dort fahren wir jetzt hin. Auf dem Weg gibt es noch ein Eis – Rainbow Sherbert von Baskin Robbins, eine weitere Kindheitserinnerung – und dann sind wir da, in Williamsburg. Und auch hier feiert man den faulen Sonntag.
Die Sonne scheint auch heute und wir laufen an unzähligen Cafés mit Soya latte schlürfenden Hipstern vorbei. Unser Ziel ist ein kleiner Ramen Nudel Laden in einer Seitenstraße. Denn wir haben seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und bevor wir uns dem Hipstersein vollends ergeben, brauchen wir was im Magen. Der Ramen Laden hat aber leider zu und wir sind aufgeschmissen. Eine Empanada von einem Straßenstrand bringt uns erst mal über die Runden.
Wir sind mitten in Hipsterville umgeben von Grünkohlsalaten und Superfood shakes. Danach steht uns aber nicht wirklich der Sinn. Wir sind noch zwei Tage in Amerika, gesund kriegen wir dann auch wieder in Deutschland. Endlich – inmitten der Hipster Cafés dann eine amerikanische Sports Bar. Im Fernseher läuft Football und wir bestellen Bier, Nachos und Chicken wings. Der unangenehme Gedanke an einen Spinatsalat rückt in weite Ferne.
Bummeln in Williamsburg
Nachdem wir Essen in uns reingetan haben, sind wir auch soweit uns voll in das Getümmel zu stürzen und lassen uns einfach treiben. Mal biegen wir links ab, mal rechts, landen in Secondhand Läden und in solchen die, aus Mangel an einem besseren Wort, Zeugs verkaufen. Wir gucken, stöbern und staunen. Überall an den Wänden der Häuser gibt es tolle Graffiti und der Stadtteil hat wirklich einen besonderen Vibe. Bilden wir es uns das nur ein oder ist es wirklich so? Ist ja auch egal, uns gefällts.
Uns gefällt es sogar so gut, dass wir unseren Plan, heute noch in eine Jazz Bar nach Manhattan zu fahren, über den Haufen schmeißen, und lieber hier in Williamsburg bleiben und uns was Nettes suchen. Als wir dann an einer Bar vorbeilaufen, in der bei offenen Fenstern eine live Jazz Band spielt, ist klar, das war die richtige Entscheidung. Warum jetzt noch mal 45 Minuten in die Stadt fahren, wenn wir doch genau hier das gleiche Erlebnis bekommen, sogar noch besser, nämlich ohne Touristen?
Die Band ist gut, das Bier ist kalt und wir lassen den Abend entspannt ausklingen.
Unser allerletzter Tag auf Weltreise
Heute ist Montag, Tag 338, es ist unser allerletzter Tag auf Weltreise und mit so einem Gefühl wache ich auf. Wehmut, Vorfreude und Tatendrang vermischen sich zu einer unbeschreiblichen Mischung. Heute sind wir deshalb früh auf den Beinen. Packen all unser Zeug zusammen, dass die Heimreise nicht mit uns antreten wird und stellen es mit einem „zu verschenken“ Schild auf die Straße. Dann geht es ein letztes Mal mit der U-Bahn in die Stadt. Wir haben einiges vor.
Katz’s
Wie sollte es anders sein – wir beginnen unseren letzten Tag so wie wir es das ganze Jahr gehalten haben, mit Nahrungsaufnahme. Wir wollen Pastrami Sandwiches essen und wo geht das besser als bei Katz’s? Nirgends –das haben Harry und Sally schon so gesehen. Bestellt wird am Tresen, Sandwiches rechts, Beilagen und Getränke links. Gezahlt wird beim rausgehen. Wir hatten schon gelesen, dass die Brote riesig sind, und da wir uns ja auch heute durch die Stadt futtern wollen, teilen wir uns ein Pastrami on Rye. Dazu gibt es noch eine Portion Kartoffelsalat.
Was soll ich sagen, es ist köstlich! Allerdings, ist das Wort Sandwich für dieses Gericht schon weit hergeholt. Wir haben jeder ca. 200 Gramm Fleisch auf dem Teller, da sind die beiden dünnen Brotscheiben über und unter dem Aufschnitt eher dafür da, dass man sich beim Abbeißen die Hände nicht schmutzig macht. Als Alibi Gemüse gibt es jeweils noch eine Gewürzgurke, und natürlich die Kartoffeln die zwischen der Mayo auf dem Teller liegen. Wir sind beide irgendwie ganz froh, dass die Völlerei bald ein Ende hat. Viel länger würden unsere Körper das wohl nicht mit machen. Aber heute, an unserem letzten Tag, genießen wir einfach.
Chinatown
Wir sind nicht weit von unserem nächsten Ziel entfernt. Also beschließen wir zu laufen. So sieht man sowieso viel mehr von der Stadt und U-Bahn fahren wir schon immer lange genug aus Brooklyn rein. Chinatown in New York ist schon etwas ganz besonderes. Auf den Straßen tummeln sich die asiatischen Händler und verkaufen alles von Handy Hüllen zu Mandarinen. Es wird lautstark auf chinesisch gefeilscht und an jeder Ecke gibt es Gewürzhändler mit großen, duftenden Körben vor den Ladenflächen. Man könnte meinen man sei in Asien – wären da nicht die uhrtypischen New Yorker Wolkenkratzer und die Braunklinkerhäuser mit ihren Wassertürmen die das Straßenbild prägen. Eine verrückte Mischung durch die wir uns erst einmal ein bisschen treiben lassen. Im SevenEleven treibt Hanno dann sein Forschungsprojekt des Monster Energydrink Sortiments fort, es gilt alle zu testen und die beste Sorte zu finden (kein einfaches Unterfangen) und dann steigen wir wieder in die U-Bahn. Es geht nach Midtown.
Flatiron
Eines der ikonischsten Gebäude ist nach dem Empire State und dem Chrysler Building wohl das Flatiron Building. Das möchte ich mir mal wieder anschauen. Dumm nur, dass es sich zusammen mit der Schwedagon Pagode, dem königlichen Palast in Pnom Penh und einigen anderen Sehenswürdigkeiten in die Reihe der schönsten Baustellen der Welt einreiht. Naja, so eingerüstet bekommen es auch nur wenige Leute zu sehen. Ich mache noch ein paar Fotos für die Ewigkeit und dann laufen wir die 5th Avenue in Richtung Rockefeller Center entlang.
Wahnsinn
Diese Stadt ist schon der Wahnsinn. Irgendwie habe ich das Gefühl, egal wie oft man da ist, man ist jedes Mal überwältigt. Wir laufen an Saks, Tiffany’s und unzähligen anderen Flagship stores vorbei. Jeder ist größer als der nächste und versucht sich irgendwie von der Masse abzuheben. Bei Lulu Lemon (Sportbekleidung und Zubehör) steht eine Menschentraube vor dem Fenster. „Gibt’s da was umsonst?“ „Lass mal hin.“ Umsonst gibt’s nichts, aber im Schaufenster hat es sich ein Mädel bequem gemacht. In voller Montur macht sie hier seelenruhig Yoga, Schiebt sich vom herabschauenden Hund in den Krieger um über den Liegestütz und die Kobra in der Haltung des Kindes zur Ruhe zu kommen. Verrückt!
Als nächstes zieht es uns in ein Verkleidungsgeschäft. Richtig gelesen! Dieses zweistöckige Geschäft gibt es das ganze Jahr über, aber jetzt zu Halloween hat es natürlich Hochsaison. Wir laufen vorbei an lebensgroßen Guillotinen und Hundehütten für Zombiehunde. In der Maskenabteilung werden wir kurz zu den Trumps und dann geht es weiter auf der 5th Avenue. Schließlich haben wir heute noch einiges vor.
Kinderträume
Früher gab es auf der 5th Avenue immer eine Adresse, an der ich, die paar Male in denen ich hier war, nicht vorbei laufen konnte. FAO Schwarz ist der Traum aller Kinder. Ein Spielwarenladen über mehrere Stockwerke, in dem es alles zu kaufen gibt, was man sich nur vorstellen kann. FAO Schwarz ist jetzt allerdings in das Rockefeller Center umgezogen, was zum Glück ja nicht weit weg ist, von der 5th Avenue. Vorbei an dem Eisring, der schon aufgebaut wird, laufen wir direkt auf den Eingang vom Spielwarenladen zu.
Der Spielwarensoldat begrüßt uns mit einem verschmitzten Lächeln und schon sind wir drin. Vielleicht liegt es daran, dass sie nicht mehr im gleichen Laden wie früher sind, dort wo man mehrere Außentreppen hochlief um vor einer imposanten Fassade durch die Glastüren zu treten, vielleicht liegt es aber auch daran, dass das Innere des Ladens ziemlich verwinkelt und klein wirkt, auf jeden Fall bin ich ziemlich enttäuscht. Auch das Klavier das man mit seinen Füßen spielen kann finden wir nicht. Eigentlich sieht es aus wie ein ganz normaler Spielwarenladen. Ich beschließe das hier schnell wieder zu vergessen und in meinen Kindheitserinnerungen zu schwelgen, als der Laden noch die Erfüllung aller Träume darstellte.
Der Park
Einen ganz wichtige Sache haben wir in New York noch nicht gemacht und genau da gehen wir jetzt hin. Es ist Zeit für den Central Park, den wir beide noch nicht so richtig kennen. Wie fast in der ganzen Stadt habe ich aber auch hier das Gefühl irgendwie alles schon mal gesehen zu haben, die Stadt doch ein bisschen zu kennen, obwohl das nun wirklich nicht sein kann. Wahrscheinlich liegt das daran, dass man sie ständig in irgendwelchen Filmen und Serien sieht. Alles ist irgendwie vertraut, wenn auch fremd. So bleibe ich auch fast an jeder Brücke stehen und überlege, ob es hier war wo Kevin in „Kevin allein zuhause 2“ die Taubenfrau getroffen hat.
Bei der Tavern on the Green machen wir eine Pause und dann laufen wir zu den Strawberry Fields, dem Beatles Memorial. Ein Viertel des Parks haben wir jetzt geschafft. Das Memorial ist, wie zu erwarten, völlig überfüllt aber ein Musiker spielt Beatles Songs und eigentlich ist es ganz nett. Kurze Pause und dann geht es weiter. Hanno will Dinosaurier sehen.
The American Museum of Natural History
Es ist inzwischen 16:30 Uhr und so wirklich Lust viel Geld für eine Eintrittskarte zum Museum auszugeben, dass sowieso in einer Stunde schließt haben wir nicht. Außerdem wollen wir nur die Dinosaurier sehen und die stehen zum Glück auch in der Halle rum und bis dahin ist der Eintritt um sonst. Die Viecher sind wirklich unglaublich beeindruckend, wie sie da mit ihrem Skelett bis direkt unter die Decke der Eingangshalle ragen. Vor allem Hanno kann sich kaum satt sehen und ist dem entsprechend glücklich als wir herausfinden, dass der Eintritt Montags ab 16 Uhr bis Schluss kostenlos ist. Hurrah! Ab geht’s zum T-Rex. Haben wir ein Schwein. Die nächste Stunde tauchen wir ganz in die Vergangenheit ein, schauen uns alte Knochen an und versuchen uns vorzustellen wie es wohl damals war, ein Dinosaurier zu sein.
Museumsmeile
Wenn man schon mal so nah ist, dann muss man auch noch auf die Upper East Side, ich habe da nämlich so einen Wunsch. Ich möchte einmal auf den Treppen des Metropolitan Museum of Art sitzen. Fragt mich nicht wieso. Habe ich mal in ‘ner Serie gesehen und jetzt will ich das halt auch. Das Met ist zum Glück nur einmal durch den Park durch, blöd nur das der Park riesengroß ist. Nachdem wir gefühlte 20 Baseballfelder durchquert haben sind wir dann auf der östlichen Seite vom Central Park und da ist sie, die Museumsmeile der Upper East Side und das Met.
So auf den Treppen sitzend schauen wir uns die Hochhäuser an 5th, Madison und Lexington Avenues an. Hier sind sie also, die teuersten Adressen von Manhattan…Nicht schlecht…!
Langsam aber sicher verschwinden unsere Kräfte, außerdem ist es Zeit fürs Abendessen, aber wir sind so nah an unserem letzten Ziel, da müssen wir einfach noch mal dran vorbei laufen. Das Guggenheim Museum ist nämlich nur ein paar Blocks entfernt. Es hat zwar schon geschlossen, aber die Architektur ist sowieso fast das beste am ganzen Gebäude und Hanno hat es noch nie in life gesehen. Also kurz noch vorbei schauen und dann ist das heutige Museumskulturprogramm beendet. Jetzt geht es weiter mit einer anderen Art von Kultur. Wir gehen essen.
Five Guys
Seit wir in Amerika sind, schwärmt Hanno von den Five Guys Burgern. Da ist es nur richtig, dass wir unseren letzten Abend in den USA genau dort verbringen. Es ist tatsächlich auch unser erster Burger in den USA. (Wie konnte das nur passieren?) In Manhattan wimmelt es nur so von Five Guys, also suchen wir uns Filiale aus die am nächsten an einer U-Bahn Station liegt. Viel Laufen muss heute nicht mehr sein. Dummerweise scheint das die kleinste Filiale Amerikas zu sein, es gibt nur einen Stehtisch. Da Stehen fast noch schlimmer als Laufen ist, geht’s halt doch noch mal ein paar Blocks nach Süden entlang der 6th Avenue. Die Filiale hier ist zum Glück etwas größer.
Zwei Burger, zwei Pommes und zwei Getränke mit Free refills sind schnell bestellt. Während die Burger frisch zubereitet werden, freuen wir uns ein Loch in den Bauch über die Softdrink Maschine. Es gibt jede erdenkliche Sorte von Coca-Cola, und auch solche von denen wir noch nie gehört haben. Alles gibt es übrigens auch in der „Zero“ Variante! Ich mache zu Anfang den Fehler und fülle mir meinen Becher mit Spezi (Das man übrigens selbst mischen muss, internationale Coca-Cola Produkte gibt es nämlich nicht) bis oben hin voll, während Hanno das Konzept gleich richtig erkannt hat. Er probiert sich durch Trauben-Sprite, Kirsch-Fanta und Co. und nimmt sich immer nur einen kleinen Schluck von jedem. So muss man zwar öfter aufstehen, aber das verbrennt ja Kalorien.
Die Burger sind übrigens der Hammer. Sie schmecken frisch und einfach gut. Ein würdiger Abschluss zu unserer USA Zeit. In Hamburg soll übrigens auch in nächster Zeit eine Filiale eröffnen. Hoffentlich haben die dann auch so eine Softdrink Maschine, das ist wirklich das Beste!
Die Trennung fällt schwer
Irgendwie können wir uns noch nicht so ganz von der Stadt und der Weltreise trennen. Die Verabschiedung fällt uns schwer und so laufen wir, trotz Müdigkeit und Fußlahmheit noch ein bisschen durch die Straßen, vorbei an der Radio City Music Hall, einfach um noch ein bisschen New York Luft zu schnuppern. Aber irgendwann geht es nicht mehr und wir steigen ein letztes Mal in die U-Bahn, setzten die Kopfhörer auf und fahren die 45 Minuten nach Cypress Hills. Morgen fliegen wir nach Hause.
Die Rückreise
Zum Glück geht unser Flieger erst gegen 15 Uhr. Wir haben morgens als viel Zeit um unsere Rucksäcke zu packen und uns zu sortieren. Um 12 Uhr schließen wir den Schlüssel zu unserem Zimmer in seiner Schlüsselbox ein, schultern ein letztes Mal die Rucksäcke und treten unseren letzten Reisetag an. Die U-Bahn bringt uns in 10 Minuten zur Station Jamaica von wo aus wir die JFK Bahn zum Flughafen nehmen. Sehr zu unserem Unverständnis gehört die Flughafen Bahn nicht zum Metro Netz New Yorks und wir zahlen jeweils noch mal fünf Dollar – für fünf Minuten Fahrt! Absoluter Wucher, aber trotzdem noch günstiger als mit dem Taxi – und schneller!
Irgendwie sind die Rucksäcke am Terminal viel zu schnell aufgegeben und auch bei der Sicherheitskontrolle müssen wir kaum warten. Schon sitzen wir am Gate und warten, dass unser UIA Flug nach Kiev aufgerufen wird. Die Frau neben uns hat zum Glück etwas Mitgefühl mit ihren Mitreisenden und isst ihre hart gekochten Eier schon im Terminal und nicht erst später im Flugzeug. Wir sind ihr dankbar, auch wenn es dafür jetzt erbärmlich stinkt.
Das Flugzeug ist nur halbvoll, umso mehr ärgern wir uns, dass wir zwei Mittelsitze haben, aber auch das Problem ist schnell gelöst. Als wir die Stewardess darauf ansprechen, meint sie: „Sobald wir in der Luft sind könnt ihr euch überall hinsetzten.“ Da die Türen aber schon zu sind und sich alle anderen Gäste auch schon fleißig umsetzten, warten wir gar nicht erst auf die Luft sondern ich laufe schnell los während Hanno noch mal die Sitze nach vergessenem checkt und 30 Sekunden später sitzen wir zu zweit in einer Zweierreihe und freuen uns.
Der Flug ist zum Glück ereignislos, wir haben genug Filme auf unseren Handys und ca. neun Stunden später landen wir Kiev. Es ist morgens um fünf und wir haben keine Lust mehr, dummerweise aber noch vier Stunden Aufenthalt. Nachdem die Kaffeesuche erfolgreich war, geht es auf die Suche nach einem geeigneten Warteplatz. Da wir den Flughafen ja nun schon ganz gut kennen (man erinnere sich an den Hinflug) klappern wir einfach unsere Schlafplätze von damals ab und werden auch fündig. Blöd nur, dass zwei Bayern den Platz auch gut finden und sich wenig später zu uns gesellen. Ab da wird ununterbrochen auf bayrisch gequatscht noch dazu in einer Lautstärke die morgens um 5 verboten werden sollte. Wir müssen umziehen.
Zum Glück hat man den Flughafen ein bisschen umgebaut und wir finden ein paar neue, ziemlich bequeme und weiche Liegesessel. Irgendwie vergeht die Zeit auch hier und nach drei weiteren sehr langen Stunden boarden wir das Flugzeug nach Frankfurt. Unsere allerletzte Etappe, dann schließt sich der Kreis. Und wir sind wieder zuhause.
Der Plan ist es, noch ein paar Tage durch die Republik zu fahren, bevor es zurück nach Hamburg geht. Wir haben die Familie schon ein bisschen vermisst. Erst mal bleiben wir noch in Frankfurt bei meinem Bruder Peter, dann geht’s zu meinen Eltern und dann zu Hannos Familie. Momentan überwiegt bei mir die Vorfreude, Wehmut dass alles zu Ende ist kommt bestimmt später.
Deutschland
Wir landen pünktlich in Frankfurt. Bei den Passkontrollen können wir uns nach 16 Ländern wieder in der Schlange für Staatsangehörige einreihen. Nach einem kurzen Blick in den Pass und einem knappen Guten Tag sind wir durch, wir sind wieder in Deutschland. Unser Gepäck lässt allerdings auf sich warten. Das gibt uns Zeit zum grübeln. „Glaubst du die warten alle draußen auf uns?“ „Nee, denke ich nicht.“ „Nur komisch, dass Peter uns nicht abholen wollte, der hat sich extra den halben Tag frei genommen.“ Hanno glaubt dran, dass unsere Familien gleich draußen stehen. Ich habe da so meine Zweifel. „Nee, wir fahren gleich mit der S-Bahn zu Peter, dann können wir erst mal schlafen. Das wird gut.“
Irgendwann kommt dann auch mein Rucksack, als einer der Letzten. Er ist halb offen und drinnen liegt ein Zettel vom Zoll. „Routinekontrolle.“ Vielleicht lag es an dem Kilo braunen Zucker und den 10 Packungen M&Ms. Die sehen auf der Durchleuchtungsmaschine bestimmt komisch aus… Drinnen ist alles durcheinander aber nichts scheint zu fehlen. (später stellt sich heraus, dass eine der 10 M&Ms Packungen fehlt, aber das ist zu verkraften.) Also Rucksäcke schultern und los.
Ich kann gar nicht mehr im Detail erzählen was dann genau passiert ist, und wann ich gemerkt habe, dass unsere beiden gesamten Familien dort in der Ankunftshalle stehen – samt selbstgemachtem Banner. Die Müdigkeit, Freude und Überraschung alle zu sehen, waren einfach zu viel. Aber eigentlich ist das ja auch egal. Da waren sie auf jeden Fall alle. Hannos Schwester und Schwager hatten sich sogar freigenommen um von Schleswig-Holstein bis nach Frankfurt zu fahren, nur um uns am Flughafen begrüßen zu können!
Hanno und ich sind beide etwas sprachlos und lassen uns erst mal von allen drücken und umarmen. Die ganze Zeit begleitet uns ein freudiges und zugleich ungläubiges Lächeln. Sie sind wirklich alle hier! Wer meine Familie kennt wird sich auch nicht wundern, dass als nächstes der Sekt ausgepackt wird, samt Sektgläsern und Häppchen. Zusammen stoßen wir in der Ankunftshalle des Frankfurter Flughafen auf unsere Weltreise und unsere Heimkehr an. Wir haben schon eine tolle Familie und es ist schön wieder zuhause zu sein!
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1 COMMENT
Wie schade das es rum ist, eure Weltreise und die schoenen Artikel im Blog. Ich werde sie vermissen, hab sie immer sehr gerne gelesen. Aber es bleiben ja noch Hannos Vlogs auf die ich mich freuen kann. Klasse, gut gemacht