Die Vulkanlandschaft
Weltreise Tage 181-182 (02.05-03.05)
Da stehen wir also, direkt auf dem Rand des Kraters. Zugegeben, es ist ein längst erloschener Vulkan und ich merke auch erst, dass es ein Krater ist, als wir schon wieder unten sind und ich mich noch mal umdrehe, aber das ändert ja nichts an der Tatsache, dass wir auf einem Krater gestanden haben!
Tag 22 Auf den Spuren von Lord of the Rings
Heute laufen wir das Tongariro Crossing. Einen 19 km langer Weg durch und über die alpine Landschaft (sie heißen wirklich Alpen) des Tongariro National Parks. Wir werden an drei Vulkanen entlang laufen, einer davon ist aktiv, an mehreren Seen vorbeikommen und uns dann durch die Berge wieder nach unten begeben.
Es ist noch dunkel draußen, als wir uns morgens fertig machen und uns gegen 6:15 Uhr auf den Weg zum Parkplatz aufmachen, von wo uns der Bus abholen wird. Frühstück gibt es dann auf dem Parkplatz. Das ist uns sicherer, so können wir den Bus auf keinen Fall verpassen. Das Unterfangen Tongariro Crossing ist nämlich nicht mal eben gemacht. Der 19 km Trek ist eine One-Way Strecke einmal durch das Tongariro Gebirge, was bedeutet dass man am Ziel 19 km von seinem Auto entfernt ist.
Glücklicherweise gibt es einige Busunternehmen, die das Problem von uns Trekkern erkannt haben. So gibt es am Ziel des Treks gibt es einen großen Parkplatz, hier stellt man sein Auto ab und wird von Bussen eingesammelt. Die fahren einen dann zum Anfang. Nachmittags kann man dann direkt wieder in sein eigenes Auto steigen. Praktisch, oder? Da man eigentlich gar keine andere Wahl hat, als Kunde der Busunternehmen zu werden, sind sie leider auch etwas teuer. 35 NZD (ca. 20 €) kostet der Spaß. Aber egal, um 7:35 Uhr stehen wir mit gepackten Rucksäcken und geschmierten Butterbroten an der Straße und warten mit unseren Mitfahrern auf den Bus. Der kommt um kurz nach 8 Uhr und nach ca. 30 Minuten Fahrt sind wir am Ziel, bzw. am Start. Es kann los gehen!
Da wir mit einer ganzen Busladung hier angekommen sind, laufen wir natürlich auch mit einer ganzen Busladung an Leuten los. Ein bisschen fühlt es sich an wie Schulausflug, leider überhaupt nicht das Gefühl das wir bei so einer Wanderung suchen. Uns wäre ein einsamer Trek nach Mordor viel lieber gewesen. Da kommen uns die Klos gerade recht. 1. Haben wir gelesen, dass man jedes Klo auf der Strecke mitnehmen soll, da es nicht so viele gibt und 2. entzerrt sich der Menschenpulk hier ein bisschen.
Mt. Doom
Die ersten Kilometer des Wegs sind ziemlich entspannt. Es geht weder bergauf noch bergab, es gibt keine Treppen und der weg ist ziemlich eben. Wir laufen fröhlich durch die Vulkanlandschaft, vor uns immer der Mt. Doom der mit jedem Schritt näher rückt. Mt. Doom ist übrigens der Vulkan in den Frodo den Ring schmeißt. Es ist auch, und das war er schon viel früher, ein heiliger Berg für die Maori. Deswegen wird man auch gebeten ihn nicht zu besteigen und nur auf den ausgeschilderten Wegen zu bleiben. Außerdem ist es ein aktiver Vulkan, der das letzte Mal in den 70iger ausgebrochen ist. Also wäre man schön blöd ihn auf eigene Faust zu besteigen. Auf Grund dieser Aktivitäten finden sich auch überall Schilder am Wegrand, die einen darauf hinweisen, auf unbekannte Geräusche und Vibrationen zu achten. Sollte da was passieren, soll man rennen…Ob man vor einem Vulkanausbruch wegrennen kann wage ich zu bezweifeln, aber nett das die Neuseeländer uns das zu trauen.
Dann kommen die Treppen
Es sind erst mal nur ein paar Stufen und ich frage mich schon ob wir langsam so fit sind, dass uns der Devils Staircase vorkommt wie ein Kinderspaziergang. Dann kommen wir allerdings an ein riesiges Stoppschild dass uns den Beginn der Treppen ankündigt. Drei simple Fragen werden einem auf dem Schild gestellt. Sollte man nur eine mit Nein beantwortet haben, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt umzudrehen, steht da drauf. Hier beginnen die Stufen wirklich, ab hier wird’s ernst. Die nächsten 2-3 Kilometer steigen wir hoch. Erwähnte ich dass, wir Treppensteigen doof finden? Die Aussicht belohnt uns aber wie immer. Wir kommen Mt. Doom immer näher und die Landschaft wird immer karger.
Wir erklimmen einen Vulkan
Der Weg ebnet sich irgendwann wieder ein bisschen und verschafft uns eine kleiner Verschnaufpause, was ziemlich nötig ist, denn wir können den nächsten Anstieg, bzw. die nächsten Anstiege, schon vor uns sehen. Um über ein Gebirge zu klettern muss man natürlich erst einmal hoch laufen und das tun wir jetzt. Zum Glück ist der Anstieg in zwei Etappen geteilt denn das zweite Stück hat es in sich. Es ist hier oben so kalt, dass der nächtliche Regen zu Eis gefroren ist. Das macht die Strecke ziemlich rutschig. Dazu kommt das sie recht steil und felsig ist. Mit spazieren gehen hat das nicht mehr viel zu tun. An so einer Stelle staut es sich dann natürlich auch ein bisschen und wir bahnen uns einen Weg durch die Menschen, die teilweise mit fetten 15 Kilo Rucksäcken den Aufstieg wagen. Alleine sind wir auf diesem Trek wirklich nicht. Hier wird klar, dass dieser Weg als einer der beliebtesten Treks der Welt gilt. Wir verstehen auch wieso!
Brotzeit
Dann sind wir oben. Wir haben den höchsten Punkt erreicht. Die Aussicht ist wirklich phänomenal. Drehen wir uns nach rechts, von dort wo wir gekommen sind, ragt Mt. Doom direkt vor uns in die Höhe. Drum herum ist alles karg und schwarz. Nur vereinzelt sieht man mal eine Pflanze. Drehen wir uns nach links sehen wir die Krater Seen. Die Farben sind unwirklich türkis und die aufsteigenden Schwefelschwaden drum herum unterstreichen diese Unwirklichkeit um so mehr. Die komplette Landschaft um uns herum hat etwas von einer vorzeitlichen Schönheit. Es wirkt alles so ursprünglich, so unwirtlich aber trotzdem schön. Zeit für eine Pause und unsere Butterbrote!
Wir können uns erst von der Aussicht losreißen als ich das Gefühl habe, dass mein Po gleich auf den Stein festfrieren wird. Dann geht es ab zum Gipfelschild. Das obligatorische Gipfelbild darf natürlich nicht fehlen, auch wenn wir uns dafür brav in der Schlange anstellen müssen. Dann muss man auch noch den Wegweiser festhalten, der sich durch so viel Umarmungen über die Jahre wohl aus der Verankerung gelöst hat. Aber was macht man nicht alles für ein Foto.
Die große Rutschpartie
Jetzt kommt der für mich spaßigste Teil der Tour. Bis zu den Seen unter uns sind es ca. 100-150 steile Meter. Der Weg ist durch die vielen Menschen kein Weg mehr und die Erde (oder ist es Lava Staub?) ist zu einer weichen sandigen, teilweise auch matschigen Maße mutiert. Es fühlt sich ein bisschen so an als würde man mit zu rutschigen Schuhen in tiefer Matsch-Schnee Pampe einen steilen Berg hinunter laufen – umgeben von zig anderen Menschen die dies auch mehr schlecht als recht bewältigen. Da hilft nur der gute, alte Hackenschritt und wir sind bald unten. Mir hat die Rutschpartie aber ziemlich viel Spaß gebracht, auch wenn ich mich ein, zweimal fast hingelegt hätte. (Hanno hat das Ganze mega souverän gemeistert und dabei sogar noch gefilmt!)
Dass wir gerade am Rand eines alten Kraters erst hoch, dann entlang und dann wieder runter gelaufen sind, merke ich übrigens erst, als wir später wieder unten sind und zurück schauen. Der Vulkan muss riesig gewesen sein, so groß wie der Krater ist. Tja, manchmal habe ich halt so meine Momente, da dauert’s ’nen Augenblick…
Die stinkenden Seen
Das nächste Highlight sind die Seen. Wie schon gesagt, sind sie unfassbar blau-türkis. Und sie stinken – bestialisch – nach Schwefel. Während ich mit dem Geruch von faulen Eiern zu kämpfen habe, hat Hanno plötzlich Lust auf Eiersalat… hmm… trotzdem lassen wir es uns natürlich nicht nehmen ein mal drum herum zu laufen. Wenn man schon mal hier ist…Was wir beide nicht verstehen können, sind die Leute, die beschließen dass dies hier ein guter Ort für eine Mittagspause ist. Auch Hanno muss, trotz Lust auf Eierbrot, zugeben, dass es etwas unangenehm riecht…
Der Abstieg beginnt
Nach dem wir den letzten See passiert haben, sind wir auch ungefähr bei der Hälfte der Strecke angekommen und ab jetzt wird es langsam etwas zäh. Die ersten paar Kilometer vom Abstieg sind wirklich noch ganz interessant. Die Landschaft ändert sich so rasant, das wir gar nicht mehr hinterherkommen. Eben noch karge Lavalandschaft und jetzt wachsen hier wieder grüne Bäume und Sträucher, es gibt kleine Bachläufe und die Vögel zwitschern.
Auf keinen Fall stehen bleiben
Allerdings haben wir noch ca. 9 km vor uns und viel ändert sich nicht mehr. Mal sind die Sträucher höher, mal sehen wir kleine Schwefelschwaden aus der Erde treten. Da es nicht mehr all zu viel zu gucken gibt, merken wir langsam auch wie uns die Füße und Beine schwer werden – nicht schlimm, aber doch so, dass man es spürt. Als wir dann in den Wald kommen, kann es nicht mehr all zu weit sein. Das letzte Highlight ist dann das Schild kurz vor Ziel. Der Weg führt an einem Bach entlang, und das Schild warnt uns davor die nächsten 700 Meter auf keinen Fall anzuhalten. Warum haben wir nicht ganz verstanden, aber wir haben gelernt, in Neuseeland immer auf die Schilder zu hören.
Das Ziel
Unsere Busfahrerin heute Morgen hatte uns erzählt, dass man den Weg etwas umgeleitet hätte und man jetzt 21 km laufen würde. Da der Trek mit Kilometermarkern ausgestattet ist, wissen wir den ganzen Tag auch ziemlich genau wo wir uns befinden. Als wir dann den 19. Marker sehen, stellen wir uns auf die letzten zwei Kilometer ein. Ihr könnt euch vorstellen wie blöd wir geguckt haben, als wir um die nächste Ecke biegen und plötzlich auf einem Parkplatz stehen. „Haben wir irgendwo ne Abkürzung genommen?“ „Keine Ahnung, aber das kann noch nicht das Ziel sein. Laut Busfahrerin fehlen doch noch 2 km.“ Es ist aber das Ende vom Trek und somit fällt unser Zieleinlauf etwas antiklimatisch und eher verwirrt aus. Es ist 15 Uhr. Wir haben 6,5 Stunden für den Trek gebraucht.
Unsere Erklärung für die Verwirrung: Entweder haben die Parkranger den Weg irgendwo auf der Mitte umgeleitet und die Kilometermarker nicht angepasst, oder eben alles wieder zum alten zurückgeändert und der Busfahrerin noch nicht Bescheid gegeben.
Schnell weiter
Der restliche Tag ist dann nicht mehr ganz so spannend. Wir haben es ja ein bisschen eilig nach Norden zu kommen, also fahren wir auch recht schnell weiter. Ab geht es nach Turangi. Da gibt es ein Schwimmbad, wo wir für 4 NZD duschen können und das haben wir uns heute auch verdient! Blöd nur dass meine Dusche eher lauwarm bis kalt ist und nicht schön heiß. Naja, man kann halt nicht alles haben. Hanno hatte da ein bisschen mehr Glück. Seine Dusche war lauwarm bis warm.
Ein bisschen Strecke haben wir noch vor uns. Es geht nach Taupo, ca. 45 Minuten dauert die Fahrt. Reids Farm Recreational Reserve ist jetzt zwar kein Highlight Campingplatz, aber es ist kostenlos und zumindest gibt’s ein Dixie Klo. Für eine Nacht wird’s gehen. Spät abends werden wir dann noch unfreiwillige Zuhörer eines Hupkonzerts weil unser Nachbar so doof geparkt hat, dass er mindestens drei Plätze blockiert. Das finden die Spätankömmlinge natürlich ziemlich doof. Unseren Nachbarn interessiert’s allerdings nicht die Bohne und die Neuen rücken einfach wieder ab. Zum Glück – auf Zoff hätten wir echt keine Lust mehr gehabt.
Unsere Unterkunft
Reids Farm – Hipapatua Recreational Reserve – kostenloser Freedom Platz
Tag 23 Der Tag an dem wir in ein Land vor unserer Zeit reisen
Unser Stellplatz heute war ja nicht wirklich der Hit. Und frühstücken wollen wir hier nicht unbedingt. Zum Glück gibt es neben an noch eine Wiese auf der zwar nicht gecampt werden darf, wir aber tagsüber stehen können. Außerdem haben die hier auch WCs die nicht aus Dixie Klos bestehen. Ein Traum. Dort gibt es jetzt erst mal Frühstück direkt am Fluß. Wir sind heute übrigens relativ früh unterwegs, denn ein weiteres Highlight steht an. Wir fahren ins Wai-o-Tapu Geothermal Wonderland. Hat einen blöden Namen und klingt ein bisschen nach Disneyland ist aber ziemlich cool.
Wai-o-Tapu
Die Region rund um Tongariro und Rotorua ist von Vulkanen geprägt und die Geothermal Region bei Rotorua zählt zu den größten Neuseelands. Hier findet man alles von kollabierten Kratern, heißen Quellen, bunten Teiche und Seen die durch Minerale gefärbt wurden und Unmengen an schwefelhaltiger Gase die dampfend aus unzähligen Löchern aus der Erde entweichen. Ihr könnt euch vorstellen – es stinkt. (Hanno hat gleich mal wieder Hunger auf Eierbrötchen). Um 9:30 Uhr parken wir den Van auf dem Parkplatz und gehen unsere Tickets kaufen, die mit 32,50 NZD pP (ca. 19 €) ganz schön teuer sind. Wir haben mal wieder ziemlich Glück, denn in einer 45 Minuten bricht der Lady Knox Geyser aus.
Lady Knox
OK, Geysiere liefern jetzt vielleicht nicht die tollsten und aufregendsten Geschichten, aber die von Lady Knox ist ganz cool. Ich halte mich auch kurz. Der Geysier wurde nämlich von Häftlingen entdeckt. Die mussten in der Nähe Strafarbeit leisten und nutzen die heißen Quellen zum Baden und Klamotten waschen. Einem muss wohl die Seife aus der Hand gefallen sein, die dann direkt in den Krater gefallen ist. Das wiederum hat eine chemische Reaktion tief unten im Geysier ausgelöst und er ist ausgebrochen. Man kann sich schön vorstellen wie die nackten Häftlinge und ihre Klamotten durch die Luft geflogen sind. Heute lassen die Verantwortlichen den Geysier jeden Tag um 10:15 Uhr ausbrechen. (Seine natürliche Ausbruchszeit beträgt irgendwas zwischen 12 und 18 Stunden und so können sie es für uns Touristen etwas kontrollieren). Das ist die Geschichte von Lady Knox. Jetzt zurück zum Dinosaurier Land.
Ab ins Wonderland
Und es ist wirklich ein Wunderland, überall dampft, raucht und brodelt es. Es ist einfach unglaublich was die Natur so zu bieten hat – das hier ist besser als fernsehen, das sag ich euch! Als dann auch noch die Sonne vorbeischaut werden die Farben in Pools noch ne Nummer brillianter und wir gehen sogar noch mal ein Stück zurück um noch bessere Bilder zu machen.
Ich weiß gar nicht genau wo ich anfangen soll mit beschreiben und erzählen, also erst mal das langweilige vorweg. Durch den Park führt ein Rundweg (genau genommen sind es eigentlich drei Rundwege) der einen an allen Sehenswürdigkeiten entlang führt. Verpassen tut man also nichts. Man sollte auch unbedingt auf den Wegen bleiben, denn das hier ist alles vulkanisches Gebiet und die Erde überall sehr brüchig. Da Einbrechen und gekocht werden keine Option ist, bleiben wir brav auf den Wegen.
Überall wo wir hingucken dampft und raucht es. Mal über eine große Fläche, mal nur aus kleinen Löchern, als würde die Erde unter uns brennen und der Rauch abziehen. Ein großer See, der Champagner Pool, sprudelt die ganze Zeit vor sich hin und sieht dadurch aus – wer hätte es gedacht – wie das Blubberwasser persönlich, nur dass er zusätzlich noch dampft und die Schwaden in der Sonne ein wunderschönes Bild abgeben. Zum Schluss kommt dann noch das Highlight, der See, den ich schon auf dutzenden Instagrambildern und Blogseiten gesehen habe. Er ist nämlich neongrün! Unglaublich! Es ist so ein Wahnsinn was die Natur alles kann!!
Wir sind extrem geflasht als wir aus dem Park rausgehen. So etwas tolles hätten wir nicht erwartet. Was wir genau erwartet haben, wissen wir auch nicht, aber das bestimmt nicht. Neuseeland fasziniert uns immer wieder aufs Neue. Was die Natur alles zu Stande bringt ist einfach unglaublich. Wie hat schon Xavier Naidoo ganz richtig gesagt, irgendwie ist es einfach „nicht von dieser Welt“. Die ganze Zeit im Park habe ich nur darauf gewartet, dass ein Brachiosaurus oder ein Triceratops aus den Bäumen und den riesen Farmen kommt und uns über den Weg läuft. Wir waren wirklich in einem Land vor unserer Zeit unterwegs. Atemberaubend schön war es!
Ein Bild sagt ja bekanntlich mehr als tausend Worte. Daher hier ein paar Eindrücke. Vielleicht können sie die Stimmung ein bisschen besser rüber bringen, als meine Worte.
Die (lange) Fahrt nach Norden
Ihr wisst ja, wir sind auf der Nordinsel relativ schnell unterwegs. Also heißt es auch heute wieder so lange fahren wie geht. Wir wollen nämlich unbedingt noch in den äußersten Norden, müssen aber leider in drei Tage in Auckland sein um den kleinen Hubi wieder abzugeben. Also fahren wir nach dem Mittagessen gegen 14 Uhr los. Das Ziel ist der Norden.
Wer sich mal eine Karte von Neuseeland angeschaut hat und sich im Detail die Region Auckland ansieht, merkt schnell, dass kein Weg an der Stadtautobahn vorbeiführt wenn man nach Northland möchte. Blöderweise schaffen wir es genau zum Feierabendverkehr hier zu sein. Da helfen auch keine Schleich und Umfahrungswege. Alles ist dicht. Wir mussten es natürlich selbst einmal ausprobieren, bevor wir es geglaubt haben. Egal wo man sich zwischen 16 und 19 Uhr in Auckland aufhält, man steht im Stau! Was dabei sehr positiv ist, hier funktioniert, im Gegensatz zum Rest des Landes, das Radio wunderbar und wir können die ganzen vielen Stunden im Stau damit verbringen unseren neuen Lieblingssender Magic zu hören. Oldies so viel das Herz begehrt.
Irgendwann haben wir die Stadt und den Verkehr endlich, endlich hinter uns gelassen und fahren noch ca. 45 Minuten nach Port Albert. Hier befindet sich ein kostenloser Campingplatz, der unser zu Hause für die Nacht werden soll. Wie immer fahren wir von der Hauptstraße ab. Dann geht es noch eine gewisse Zeit auf einer kleinen Nebenstraße entlang, bis wir auch diese verlassen und auf einen Feldweg oder ähnliches abbiegen. Wenn man das Gefühl hat, dass es einfach nicht mehr weiter gehen kann, ist man da. Wie auch heute. Wir stehen direkt am Fluß auf eine großen Wiese mit Toiletten und einem Kinderspielplatz, finden einen schönen Platz und sind froh endlich angekommen zu sein.
Heute Abend ist Resteessen angesagt. Wir haben uns für die letzten Tage genau überlegt was es noch so zum Essen geben soll, damit wir ja nichts wegschmeißen müssen. Heute sind die Nudeln und der Rest Tomatensoße dran. Danach fallen wir ins Bett. Morgen geht’s weiter.
Unsere Unterkunft
Port Albert – kostenloser Freedom Platz