Loy Krathong und Yi Peng in Chiang Mai
Weltreise Tage 22-24
Neonlicht Charme
768 Kurven später sind wir angekommen – mitten in der Rush hour. Wir hatten vorher schon etwas recherchiert und uns gleich nach den roten Sammeltaxen umgesehen. Für 30 Baht p.P. kann man sich zu seinem Ziel fahren lassen. Man muss nur ein Taxi erwischen dass auch in die richtige Richtung fährt.
Unser Guesthouse liegt mitten im Innenstadt Quadrat, das ist aber auch sein einziger Pluspunkt. Wir hatten relativ spät gebucht und mussten das nehmen was noch frei war. Unser Zimmer hat den Charme einer Gefängnisszelle, komplett mit Neonröhre und Gittern vor dem Fenster. Ob es ungebetene Gäste fernhalten soll, oder die zahlenden Gäste festhalten soll, haben wir noch nicht rausgefunden. Zum ersten Mal fragen wir sogar nach ob wir das Zimmer tauschen können – wir dürfen, aber besser wird es nicht wirklich. Egal. Sind ja nur 4 Tage.
Unser Hobby: Essen
Wir bleiben nicht lange und gehen dieUmgebung erkunden. Durch das Festival ist extrem viel los und der Kontrast zuPai ist enorm. Ich bin ein bisschen überwältigt. Außerdem habe ich Hunger. ZumGlück gibt es Street Food! Wir futtern uns also mal wieder durch lauterKleinigkeiten und schlendern die Hauptstraße in Richtung Fluss entlang. Rotee,Thai Wurstbällchen, Gyozas und Pomelo landen alle in unseren Mägen. Heute sind wir relativ ohne Plan unterwegs, einfach um ein Gefühl für die Stadt zu bekommen.
Hunderte von Tempeln
Am nächsten Tag geht es einfach mal drauf los in die Innenstadt von Chiang Mai. Wir haben einmal kurz auf die Karte geschaut, aber lassen uns hauptsächlich treiben. Chiang Mai ist bekannt für seine vielen Tempel und es ist nicht übertrieben. An jeder Ecke steht einer. Mal groß, mal klein, mal sind viele Touristen dort, mal gar keine. Sie sind wirklich beeindruckend. Jeder einzelne ist bis ins kleinste Detail verziert und dekoriert. Es gibt unzählige Details und man weiß gar nicht wo man hin schauen soll. Nach drei Stück ist der für Tempel reservierte Teil unserer Gehirne aber gefüllt und wir brauchen eine Pause.
Im Thailand gibt es überall was zu Essen
Zum Glück ist es Mittag und zum Glück haben wir Hunger. Relativ schnell haben wir unser Restaurant gefunden. Die Schüsseln und Teller stehen in Massen auf den Tischen – der Mittagsansturm ist wohl schon vorbei. Es sitzen noch ein paar Einheimische auf den Plastikschemeln und wir gesellen uns einfach mal dazu. Hier muss es einfach gut sein – keine Touristen und Plastikhocker. Es gibt Grünkohl mit Crispy Pork und Nudeln mit Hühnchen. Beides ist unfassbar lecker und kostet uns jeweils 30 Baht (80 Cent) – unglaublich.
Mönche im Blitzlichtgewitter
Abends haben wir noch viel vor, also machen wir uns langsam auf zum Hotel. Eine Pause kann wohl nicht schaden und kurz duschen ist auch wunderbar.
Punkt 18 Uhr stehen wir dann aber auch wieder im Tempel Wat Phan Tao um uns die traditionelle buddhistische Zeremonie die zu Loy Krathong abgehalten wird anzusehen. Leider sind wir nicht die einzigen die sie sich ansehen wollen. Während wir warten wird es immer voller und immer wieder müssen wir Leute vom drängeln abhalten. Irgendwann, kurz vor 19 Uhr, beiginnen die Mönche zu beten, die Zuschauer setzen sich aus Respekt auch auf den Boden. Die vielen Laternen und die Novizen in ihren orangenen Gewändern strahlen eine gewisse Ruhe aus, was komplett in Kontrast zu der Menschenmenge davor steht. Hier wird getuschelt, gesprochen und vor allem hat man ständig ein Handy oder eine Kamera in seinem Sichtfeld. Das es voll sein würde, war uns aber vorher klar und wir können den Trubel ganz gut ausblenden.
Laternen am ganzen Himmel
Gleichzeitig stiegen hinter uns auch die ersten Laternen in den Himmel und als die Zeremonie sich dem Ende neigte haben wir uns ganz schnell auf den Weg in Richtung Fluss gemacht. Leider gibt es zwar keinen Mssenstart der Laternen mehr, aber auf der Brücke am Ping Fluss ist das steigenlassen der Laternen erlaubt. Street food hat uns mal wieder den Abend gerettet und auf dem Weg zum Fluss futtern wir unter anderem leckere frittierte Süßkartoffel-Bällchen. Je näher wir den Laternen kommen, desto schöner wird der Anblick. Der Himmel ist übersäht von warmen Lichtern die langsam in die Höhe steigen.
Wir sind beide im Foto- und Filmwahn und können fast gar nicht mehr aufhören. Irgendwann schaffen wir es dann aber doch und genießen einfach den Blick nach oben. Jeder der Heißluftballons symbolisiert den Ärger und alle Verunreinigungen der Seele die sich über das Jahr angesammelt haben. Mit dem anzünden der Lichter lässt man sie los und befreit sich von altem Groll, so dass das Leben neu begonnen werden kann. Eine sehr schöne Tradition, die einen fast die Umweltverschmutzung vergessen lassen kann. Denn schon am späten Abend beginnen die verbrannten Laternen wieder auf den Boden zu sinken. Wie sagt Hanno? Es ist eine der schöneren Arten der Umweltverschmutzung auf dieser Welt.
Wir lernen – Pausen tun uns gut
Und deshalb lassen wir es am nächsten Tag auch ganz ruhig angehen. Neben unserem Guesthouse gibt es das Angel’s seecrets (ja mit zwei E) Café. Hier gefällt es uns so gut, dass wir kurzerhand unsere Laptops holen und den ganzen Vormittag hier verbringen. Erst als uns – wer hätte es gedacht – der Hunger zwingt uns zu bewegen laufen wir die 100 Meter zum Restaurant um die Ecke. Das war uns schon am ersten Tag aufgefallen. Hier wird der Fisch über offenem Feuer gerillt und die Schlange war ellenlang. Heute haben wir aber kein Glück. Der Laden voll, das Essen alle. Er macht erst wieder zum Abend auf. Also nach neben an. Auch ganz gut. Es gibt Khao Soi (Ein nordthailändisches Nudelgericht in Curry) und für Hanno sehr scharfe Thai Nudeln. Es brennt, aber ihm schmeckt’s.
„Organisation ist nicht ihre Stärke“
Danach gönnen wir uns einen Mittagsschlaf um abends um 18 Uhr wieder in den Massen zu stehen. Um 19 Uhr geht nämlich die Parade direkt bei unserem Guesthouse am Tapae Gate los. Es ist aber eine eher zähe Angelegenheit. Die ersten Wägen sind schon los gefahren, da hängt der mit den Schönheitskönigen noch fest. Die kleinen neun- und zehnjährigen Mädels sollen sich erst hinknien, dann doch stehen und dann bekommen sie kleine Plastikstühle. Dann wird Rock noch gerichtet, die Krone zurecht gerückt, noch mal gezogen und gezuppelt – dann aber endlich rollt der Wagen los. Nur um gleich wieder zu stoppen. Die Zuschauer stehen nämlich mitten im Weg und sehen auch nicht ein, zur Seite zu gehen, damit die großen Wägen weiterrollen können. Ein Tourist muss sogar im letzten Moment zur Seite geschoben werden, damit er nicht erfasst wird. Jeder der Wägen ist toll geschmückt und auch die Männer und Frauen auf den Gefährten sind toll angezogen und in voller Tracht, jedoch dauert es eine halbe Ewigkeit bis sich Gefährt für Gefährt sich seinen Weg an uns vorbei bahnt. Zwischendurch immer wieder Umzugsgruppen die zu Fuß unterwegs sind. Sie pausieren mehr als dass sie laufen. Nach 2 Stunden machen wir einen Cut und begeben uns auf den Weg zum Fluss und den Laternen.
Freude – ein riesiger Nachtmarkt
Eigentlich war der Plan, mal wieder auf dem Weg dort hin was zu essen, aber wir müssen lange warten. Dann endlich: Ein riesiger Nachtmarkt. Außerdem sind wir genau dort angekommen, wo die Parade ihr Ziel hat. Perfekt! Hier ist es auch nicht so voll. Mit diversen Köstlichkeiten in der Hand genießen wir weitere Wägen und Umzugstruppen. Hier läuft alles auch ein bisschen schneller. Haben sich wohl eingrooved. Irgendwann reicht es uns aber wirklich und wir genießen lieber noch ein letztes Mal den Blick in den Laternen erfüllten Himmel. Der Umzug ist übrigens ewig lang. Als wir gegen 23 Uhr den Heimweg antreten, fahren gerade die letzten Wagen an uns vorbei, vier Stunden mussten die armen Menschen lächeln und posieren.
Tag drei in Chiang Mai und Loy Krathong ist vorbei. Über der Stadt liegt ein wenig Kater Stimmung. Viele Geschäfte haben zu und machen erst in 2 Tagen wieder auf. Die Menschenmassen sind wieder abgereist und es ist ruhiger geworden. Wir gönnen uns mal wieder einen ruhigen Vormittag im Angels secreets Café. Mittags fahren wir dann mit einem roten Taxi zum Busbahnhof und kaufen uns unser Busticket für die Weiterreise. Unser nächstes Land steht nämlich fest. Dazu aber später mehr.
Am Nachmittag steht dann steht dann noch ein bisschen Quatschmachen auf dem Programm. Wir verbringen drei Stunden im 3D Museum und schießen lustige Bilder. Echt ein Erlebnis das zum albern einlädt, wie wir es auch beide noch nie gesehen haben.
Und abends finden wir mal wieder ein Plastikstuhl und Neonlicht Restaurant – eine Nudelgarküche.
Wir bleiben noch
Uns hat Chiang Mai bis jetzt sehr gut gefallen. Es hat eine ziemlich entspannte Athmosphäre, auch mit den unzähligen Besuchern. Wir möchten die Stadt und das Umland gerne noch ein bisschen genießen und haben uns deshalb entschlossen noch mal 3 Tage zu verlängern. Natürlich nicht in unserem Gefängnis Hostel. Da suchen wir uns noch was schöneres, jetzt wo die Stadt wieder leerer wird…
Kosten für die Anreise:
Bus von Pai nach Chiang Mai 150 Baht (3,99 €) p.P.
Unsere Unterkunft
4 Nächte im Ban Wiang Guesthouse für 15,25 € p.P.