Im Khao Sok National Park
Khao Sok vom 11.11.18 bis 14.11.18
Ab in den Regenwald
Und wieder mal sitzen wir im Zug während ich diese Zeilen schreibe. Diesmal ist es aber Tag und wir fahren nach Norden, nach Pai über Bangkok und Chiang Mai. Aber erst mal zurück in den Park, wo wir die letzten drei Nächte verbracht haben.
Es ist schon unglaublich wie einfach Thailand einem das Reisen macht. Es ist wirklich das perfekte ‚Backpacker Einsteigerland’. Gerade noch waren wir auf Koh Lanta, sind zu unserem tollen Host gegangen und er hat uns im Handumdrehen einen Bus nach Khao Sok gebucht. Der Bus holte uns morgens direkt am Hostel ab und es ist alles durchgetaktet wir mussten nurhinterher laufen. In Krabi steigen wir um – es gibt wieder ein Sticker Ticket –und 3 Stunden später sind wir auch schon da. Sogar ein bisschen Abenteuer erleben wir, als der Bus eine ungeplante Pause einlegen muss, weil wir einen Platten haben. Reifen wechseln auf Thai ist auf jeden Fall amüsant. Wir haben alles in unserem Vlog festgehalten, da der sehr viel aussagekräftiger ist als unsere Fotos.
Unser Gueshouse in Khao Sok hat dann sogar einen Pool. Der muss natürlich getestet werden, aber erst mal buchen wir unsere Tour in den Park zum Cheow Lan Lake. Deshalb sind wir nämlich hier.
Mitten auf dem See
Am nächsten morgen stehen wir mit unseren Rucksäcken pünktlich bereit. Eingesteckt haben wir alles was für eine 2 Tages Tour in den Regenwald benötigen: Trekkingschuhe, Badezeugs, Stirnlampe und Moskito Spray. Der Rest bleibt in der Unterkunft. Der Minivan holt uns ab und sammelt auf dem Weg noch unsere anderen Mitreisenden ein. Zwei Stunden später treffen wir dann am Eingang des Parks ein, zahlen noch unsere Entrance fee von 300 Baht und schon geht es auf das Longtail Boot das uns und die anderen 16 aus unserer Gruppe über den See zum Guesthouse fahren wird. Eine Stunde schippern wir, zu den Geräuschen des reisen Motors über den See. Links und rechts ragt der Regenwald aus den Ufern empor die Sonne scheint auf uns hinab und wir freuen uns einfach nur. Es ist eine wunderbare Aussicht die wir jetzt zwei Tage genießen dürfen.
„Ich hab Ally Law getroffen“
Das Guesthouse liegt in der Nähe des Seeufers auf Pontons. Es sind ca. 40 kleine Bungalows die alle an einander gereiht sind. In der Mitte ist eine große Plattform, das Restaurant, die Lobby, der Aufenthaltsraum. Strom gibt es nur Abends von 18 bis 6 Uhr. Die Hütten sind einfach aber sauber. Genau richtig. Erst mal schwimmen im See, dann gibt es Mittagessen und dann geht es auch schon los, auf die langersehnte Trekkingtour. Unser Guide, ein echtes Dschungelkind, macht den Treck barfuß, wir sind froh dass wir unsere Trekkingschuhe anhaben. Durch die Regenzeit sind die Pfade aufgeweicht und voller Matsch und nicht selten laufen wir knöcheltief im Schlamm nur um dann immer wieder mal den Sok Fluß teilweise knietief zu durchqueren. Um uns herum der dichte Wald mit seinen etlichen Bambusbäumen, Palmen und anderen Pflanzen und Gewächsen. Unser Ziel ist eine Höhle in der während der Regenzeit das Wasser so hoch steht, dass sie unpassierbar ist. Wir haben aber Glück und können hinein, das Wasser geht uns nur bis zum Bauch. Es ist schon ein unglaubliches Gefühl in eine stockfinstere Höhle voll mit Wasser zu laufen. Eine Stirnlampe mag zwar nicht stylisch sein, aber unglaublich praktisch, sollte man sich mal in so einer Situation befinden. Ein rundum tolles Erlebnis und unsere Wanderschuhe haben wir auch würdevoll eingeweiht. Nur trocken müssen wir sie jetzt irgendwie noch bekommen.
Hanno’s Highlight wohl war allerdings, dass der YouTuber Ally Law auf der gleichen Tour war wie wir. Abends konnten die beiden dann am Buffet noch etwas quatschen und Hanno war glücklich.
„Es ist ganz still“
Auf dem Rückweg machen wir noch eine kleine Safari per Boot und können Affen in den Bäumen beobachten. Nach dem Abendessen ziehen wir uns bald in unser Bungalow zurück und genießen die Stille. Überall in Thailand ist es laut. Der Lärm der Roller, die Motoren der Longtailboote, das Qatschen der Menschen, ihre Arbeitsgeräte sind all gegenwärtig. Ja sogar die Natur im Regenwald ist so ohrenbetäubend laut, dass wir bei unserer ersten Begegnung mit den Zikaden gedacht haben, eine Hochspannungsleitung würde gleich explodieren. Diese kleinen, unscheinbaren braunen Tierchen betreiben einen Lärm, den kann man sich kaum vorstellen. Am besten kann man das Zirpen mit dem Geräuschpegel der Motoren eines Düsenjets vergleichen und das ist nicht übertrieben. Sie sind wirklich unglaublich laut! Um so mehr konnten wir die Stille auf dem See jetzt genießen. Wir lasen noch ein bisschen und sind schnell eingeschlafen.
Das einsame Leben eines Dschungel Guides
Ein Sonnenaufgang zu erleben hat schon etwas Besonderes (Gerade für Caro, die so was wirklich sehr selten zu Gesicht bekommt). Wenn man sich dann auch noch mitten auf einem See befindet, dann hat es fast etwas Meditatives. Um 6:40 Uhr trafen sich dann alle wieder auf dem Boot zur nächsten Safari. Diesmal gab es Affen, Gelbschnabeltokos und einen Varan zu sehen. Dann hieß es auch schon zurück zum Lakehouse, frühstücken, Sachen packen und weiterfahren. Es standen eine weitere Höhle und eine weitere Seeüberfahrt auf dem Programm. Als ein gewisses Highlight kann man auch das Gequatsche unseres Reiseführers M betrachten, der uns die Fahrt über mit Geschichten über sich und sein einsames Leben ohne Freundin bei Laune hielt. Irgendwann wurde aber auch M müde und wir genossen die Überfahrt zurück zum Pier in vollen Zügen.
An der Landschaft konnten wir uns beide garnicht satt sehen. Der Regenwald scheint förmlich aus dem See zu wachsen. Was wahrscheinlich so ist, da der See erst 1982 künstlich angelegt wurde, wie uns M erzählte. Zur Stromversorgung hat die Thailändische Regierung einen Damm bauen lassen und das ganz Tal geflutet. Entstanden ist ein See der doppelt so groß wie der Chiemsee ist und an seiner tiefsten Stelle 100 Meter misst. Ein riesiges Unterfangen, bei dem auch etliche Dörfer umgesiedelt werden mussten. Wie die Bewohner, menschlich und tierisch, das Projekt weggesteckt haben, darauf konnte oder wollte unser Guide nicht eingehen. So wie wir es verstanden haben, wohnt seine Familie dort aber schon seit Generation und hat den Bau also aus erster Hand mitbekommen. Unsere Neugier hat er auf jeden Fall geweckt und wir werden noch etwas mehr darüber recherchieren. Unser Ausflug war leider viel zu schnell wieder zu Ende und nach einem Abstecher direkt auf denn Damm waren wir gegen Nachmittag auch wieder in unserem Guesthouse in Khao Sok. Ein wenig haben wir hin und her überlegt ob wir direkt weiter fahren sollten oder noch eine Nacht bleiben, als uns dann aber eine Schabe übers Bett gelaufen kam und uns fröhlich begrüßte, beschlossen wir, dass es Zeit sei, weiter zu reisen.
Kosten für die Anreise:
Minivan vom Hostel auf Koh Lanta bis zum Eingang des Nationalparks für 600 Baht (16 €) p.P.
Unsere Unterkünfte in Khao Sok:
2 Nächte Khao Sok Cabana Resort für 600 Baht (16 €) p.P.
1 Nacht im Smiley Lake House als Teil der gebuchten Tour.
Kosten für die Tour:
2 Day/1 Night Tour of Cheow Lan Lake für 2800 Baht (74 €) p.P.
2 COMMENTS
Hallo, Ihr beiden!
großartig! Ist toll, an Eurer Reise teilhaben zu können. Was ich mich frage: habt Ihr die ganzen Stationen schon zu Hause geplant? Oder macht Ihr das vor Ort?
Vielen Dank für Eure tollen Berichte, ist ein bisschen so, als wäre man dabei. Ich werde bestimmt immer mal wieder schauen und lesen, was Ihr so treibt.
Viel Spaß, Glück und eine megagute Zeit!
Andrea (Kollegin von Hanno)
Hallo Andrea freut uns, dass es dir gefällt. Das motiviert weiter zu machen.
Zu deiner Frage: Die grobe Abfolge der Ziele im Land ergibt sich bei uns während des Reisens und wird dadurch von Tag zu Tag klarer. Auch die Abfolge der Länder ergibt sich recht natürlich, da wir langfristig Richtung Süden Reisen werden.
Beste Grüße aus Pai