Machu Picchu – Zu Besuch bei einem Weltwunder

Machu Picchu – Zu Besuch bei einem Weltwunder

Weltreise Tage 250-253 (10.07-13.07)

6:15 Uhr am Freitag Morgen. Genau meine Zeit! Nachdem wir eine ziemlich anstrengende Stunde damit verbracht haben, im dunkeln die tausend Stufen zum Berggipfel zu erklimmen, ist jetzt der Moment gekommen. Wir überreichen dem Mitarbeiter unsere Tickets und Reisepässe und sind drinnen – auf dem Machu Picchu Gelände. Von den Terrassen schauen wir runter auf das Dorf und staunen nicht schlecht. Wir sind wirklich hier!

Auf nach Cusco

Zu einer sehr humanen Zeit, wie ich finde, holt uns der Peru Hop Mitarbeiter um 9:30 Uhr am Hotel in Puno ab und wir fahren erst mal mit dem kleinen Van ca. eine Stunde zum Treffpunkt mit dem großen Peru Hop Bus. Dann geht es noch ca 6. Stunden in Richtung Norden nach Cusco. Die Fahrt wird uns mit der Herr der Ringe Trilogie versüßt und Hanno und ich schauen gebannt auf den Fernseher, vielleicht erkennen wir den ein oder anderen Drehort wieder. Nach der Mittagspause dann noch eine kleine Überraschung: Für den dritten Teil der Trilogie gibt’s für alle Popcorn. Wie cool. So lässt es sich doch ganz entspannt Busfahren, da sehen wir sogar über die kaputten Sessel hinweg, die wir abgekommen haben.

In Cusco darf uns weder der große Bus noch ein kleiner Van zu unseren Hotels fahren – Eine grundsätzliche Stadtregel. Wir haben uns schon auf eine teure Taxifahrt eingestellt, da überrascht uns Peru Hop heute ein zweites Mal. Für jeden von uns gibt es Taxis die uns an unser Ziel fahren. Echt gut, zumal es schon wieder Nacht ist und wir noch nicht so wirklich über Cusco und seine Begebenheiten Bescheid wissen.

Pepe und das Chaos Hostel

Zwei Nächte haben wir bei Pepe im Cassona Hostel gebucht. Es hat eine Bewertung von 9,0 bei 9 Bewertungen auf booking.com. Eigentlich keine repräsentative Anzahl und normalerweise lassen wir dann auch die Finger von solchen Unterkünften, aber die Lage und der Blick hatten uns überzeugt und man kann ja auch mal was Neues ausprobieren.

Pepe ist ein netter Typ, aber ein unverbesserlicher Chaot und das Chaos prägt auch unseren zwei-tägigen Aufenthalt. Wir kommen an und wie man das so tut, wenn man vor verschlossener Tür steht, klingeln wir. Allerdings macht uns nicht Pepe auf, sondern ein anderer Gast. „Pepe ist irgendwo oben,“ sagt er. Da kommt auch schon ein abgehetzter Pepe, der eigentlich Michel heißt, und nimmt uns mit nach oben.

Dort schaut er uns sehr bedauernd an und sagt: „Tut mir leid, wir sind ausgebucht.“ Häh? „Wir haben doch eine Reservierung und heute morgen noch mit einander telefoniert.“ „Ja, aber die Leute die letzte Nacht in eurem Zimmer waren, haben verlängert. Sie sind krank und wollten noch nicht weiterfahren, da konnte ich sie nicht aus dem Zimmer schmeißen. Für euch hab ich hier ein Zweibettzimmer.“ Urm… und warum konnten die Kranken dort nicht einziehen?“ Pepes Logik können wir nicht ganz nachvollziehen, aber es ist spät und wir wollen nicht mehr auf alternative Zimmersuche gehen, also bleiben wir – ist ja nur für eine Nacht. Dann können wir umziehen. Pepe verspricht uns einen Rabatt und ein tolles Frühstück und überlässt uns unserem Schicksal.

Am nächsten Tag gibt er sich beim Frühstück dann wirklich Mühe und wir können auch in unser Doppelzimmer mit Blick ins Tal umziehen. Allerdings fühlt sich Pepe immer noch schlecht und bietet uns ein Upgrade an – ins Turmzimmer mit Doppelbett, eigenem Badezimmer und Hammer Ausblick. Was er allerdings vergessen zu haben scheint, das Zimmer hatte er an zwei andere Gäste vermietet. Die stehen jetzt nämlich vor der Tür und machen das gleiche Gesicht wie wir gestern. Wir wollen nicht noch ein drittes Mal umziehen und bleiben im Turmzimmer. Allerdings hätten wir uns das nochmal überlegen sollen…

Um ein bisschen zu lüften mache ich die Fenster auf und lege mich mit dem Rechner aufs Bett. Plötzlich fällt die komplette Fensterscheibe mit Rahmen auf mich drauf – einfach so. Was Pepe nämlich nicht aufgefallen ist, die Schienen die das Fenster im Rahmen halten sind weggebrochen und die schwere Scheibe hat einfach mal null Halt. Ich hab relativ schnell reagiert, die Scheibe ist heil geblieben, genauso wie ich und der Rechner. Nur mein Fuß hat ein bisschen was abgekommen. Mann oh Mann. Eigentlich wollten wir nach unserem Machu Picchu Ausflug noch mal hier wohnen, jetzt reicht es aber. Wir suchen was anderes.

Der tolle Aublick
und das Fenster…

Der Supergau passiert dann abends: Es gibt kein Wasser. Weder im Klo, noch im Waschbecken oder der Dusche. Unten funktionert alles, aber hier oben ist das selbstgebaute Pumpensystem irgendwie kaputt. Pepe ist natürlich nicht da und sein Kumpel hat keine Ahnung. Na egal, wir sind ja einiges gewohnt, also eimern wir halt – kein Problem. Nur, dass wir nachts, nachdem Pepe uns gesagt hat wo der Schalter für die Pumpe ist, plötzlich durchgehendes Wasserrauschen hören. Hanno geht schauen und die komplette Dachterrasse steht unter Wasser, der Hahn im Waschbecken ist voll aufgedreht.

Pepe ist auch dieses mal nicht zu finden, also dreht Hanno den Hahn ab, dann läuft aber wo anders das Wasser. Es ist 00:30 Uhr und wir sind fertig mit der Welt. In der Hoffnung, dass unsere Theorie stimmt und gerade nur die Wasserbehälter wieder aufgefüllt werden, gehen wir wieder ins Bett und liegen eine geschlagene Stunde wach. Irgendwann hört das Wasser auf und wir schlafen ein. Bis 5:00 Uhr, dann klingelt der Wecker. Unser Machu Picchu Abenteuer beginnt.

Umzug

Bevor es richtig los geht, müssen wir noch unsere großen Rucksäcke loswerden. Bei Chaos Pepe wollen wir sie nicht lassen. Wer weiß ob er sie aus Versehen verschenkt oder so. Also laufen wir morgens um 6:30 Uhr voll bepackt durch die Straßen von Cusco und klingeln beim Goya Andina. Hier hatten wir gestern nämlich alles klar gemacht, Reservierung und Gepäckaufbewahrung sind geritzt. Der junge Nachtportier hat zwar keine Ahnung was los ist, wir dürfen aber unsere Rucksäcke in der Lobby abstellen. Irgendjemand wird sie nachher schon wegräumen, meint er. Na dann kann es ja los gehen.

Hidroelectrica

Natürlich haben wir uns gestern nicht nur mit Chaos Pepe rumgeärgert. Wir waren auch in der Stadt und haben unsere Reise zu den Inkas geplant und gebucht. Es gibt da nämlich vier Varianten wie man zum Machu Picchu kommt:

  1. Man bucht einen Trek. Den Inka Trail muss man monatelang im voraus buchen, auf dem Salkantay Trek gibt es meistens noch kurzfristig Tickets.
  2. Man fährt mit der Bahn. Das kostet allerdings ca. $200 für ein Hin- und Rückfahrtticket. Uns war das viel zu viel Geld.
  3. Man bucht ein Ticket in einem Minivan nach Hidroelectrica, die Fahrt dauert ca. 7 Stunden und führt durch die Serpentinen ins Tal. Hier ist die letzte Station wo man noch in den Zug einsteigen kann. Der Minivan kostet 16 € Hin und Zurück. Der Zug von hier kostet $30. Auch das war uns noch zu teuer.
  4. Man fährt mit dem Minivan nach Hidroelectrica und läuft von dort ca. 11 km entlang der Bahnlinie nach Aguas Calientes (dem Machu Picchu Dorf). Die Wanderung ist um sonst und uns hat die An- und Abreise als gerade mal 16 € gekostet. Da wir keinen der Treks gemacht haben, fanden wir das laufen ziemlich passend. Zu einfach will man es dann ja auch nicht haben.

Die Vanfahrt war furchtbar, zumal vor uns ein Mann saß, der nichts von sauberer Wäsche im Urlaub gehalten hat. Ich kann es nicht wirklich umschreiben – er hat einfach krass nach altem Schweiß gerochen und wir saßen direkt hinter ihm. Keine besonders angenehme Sache, wenn die Hälfte der Fahrt auch noch aus Serpentinen besteht. Hanno und ich waren extrem froh als wir endlich angekommen sind! Die 11 Kilometer entlang der Bahnstrecke sind gut zu schaffen. Außerdem ist es auch ziemlich cool, mal eine Wanderung auf und an Bahngleisen zu machen. Nur das letzte Stück bis ins Dorf hat sich unglaublich gezogen. Dass es bergauf ging war auch nicht gerade von Vorteil. 

Da oben ist das Machu Picchu Dorf

Touri-Dorf vom feinsten

Aber irgendwann ist es geschafft und wir sind da – im Touri Dorf Nr. 1. Dank einiger Baustellen dürfen wir den langen Weg durchs Dorf zu unserem Hostel nehmen und bekommen schon mal einen tollen Eindruck. Es reiht sich ein Restaurant an das nächste, unterbrochen nur von Souvenirshops und Tour Anbietern. Überall laufen Touristen in Funktionsklamotten rum und zwischen drin Einheimische in traditioneller Kleidung die Tänze aufführen oder für Fotos posieren. Das hier ist genau die Art Ort, vor dem wir normalerweise weglaufen. Aber egal, was muss das muss.

Aguas Calientes

Wir haben einen ziemlich guten Deal in Renato’s House bekommen und übernachten hier für ungefähr 20 € pro Nacht. Echt eine Seltenheit in Aguas Calientes, der Ort ist nämlich sau-teuer. Wir sind zum Glück immer noch satt von unserem Mittagessen in Hidroelectrica. Es war zwar schlecht aber viel, also gibt es heute Abend nur Yogurt und nen Apfel. Außerdem versorgen wir uns noch mit Frühstück und Proviant für morgen früh. Der Wecker klingelt nämlich um 3:45 Uhr!! Die Erkundung der Stadt heben wir uns also lieber für morgen auf und liegen um 20 Uhr in den Federn (bzw. unter der Lama Decke).

Der Aufstieg

Ich bin ja wirklich kein Frühaufsteher, aber diese Reise zwingt mich öfter dazu, als es mir lieb ist. So viele tolle Sachen sind einfach noch besser wenn man sie ganz früh morgens macht. Was man nicht alles für tolle Erlebnisse macht… Also stehen wir um 3:45 Uhr auf und verlassen um 4:20 Uhr im stockdunklen das Hotel. Hanno hat sein Frühstück schon verdrückt, ich schleppe meins noch im Rucksack. Um 4:35 Uhr sind wir dann an der Brücke. Hier geht es los mit dem Trek nach oben zum Machu Picchu.

An der Stelle muss ich vielleicht noch mal kurz erklären: Man bucht seine Tickets nicht nur für einen bestimmten Tag, sondern auch für eine bestimmte Uhrzeit. Machu Picchu öffnet seine Pforten um 6 Uhr und wir hatten gelesen, dass man dann auch oben sein sollte, gerade in der Hochsaison, um den Menschenmassen ein bisschen aus dem Weg gehen zu können. Man kann entweder mit dem Bus nach oben fahren, oder eben hoch laufen. Das dauert ungefähr eine Stunde. Fairerweise ist der Einlass zum Trek für die Läufer schon um 5 Uhr, so dass sie um 6 Uhr oben sein können. 

Um Punkt 5 Uhr beginnt dann auch die Einlasskontrolle. „Tickets und Reisepass bitte bereithalten.“ Wer erst ein 7 Uhr Ticket hat, muss sich in eine andere Schlange stellen. Die sind erst später dran. Es geht alles ziemlich geordnet zu. Als wir an der Reihe sind, gibt es einen kurzen Zwischenfall, ein Hund versucht sich, unerlaubterweise den Weg über die Brücke zu bahnen. Unter die Ticketkontrolleuren herrscht kurz Aufregung, aber dann geht es weiter. (Warum Hunde nicht nach oben dürfen, hat sich mir bis jetzt nicht erklärt.). Um 5:15 Uhr haben wir es geschafft. Die Stufen erwarten uns. Und der Aufstieg hat es wirklich in sich. Mit unseren Handytaschenlampen leuchten wir uns den Weg die Treppen nach oben und sind ziemlich froh dass es noch dunkel ist. Uns ist jetzt schon mega warm, auch ohne Sonne.

Machu Picchu

Man hatte uns gesagt, dass es auf dem Gelände keine Toiletten gibt und ich habe mich schon auf sieben Stunden ohne Trinken eingestellt. Was für ein Glück, dass es aber zumindest bei der Einlasskontrolle welche gibt. Hanno stellt sich schon mal in die Schlange und als ich wieder komme geht es auch schon los. Noch mal Pass und Ticket zeigen und wir sind drin – in einem der sieben neuen Weltwunder.

Erst mal geht es die Treppen nach oben, zum Aussichtspunkt. Wenn wir schon mal hier sind, wollen wir natürlich auch DAS Foto, wie man es überall im Netz sieht. Noch liegt das Dorf im Schatten aber es ist jetzt schon ziemlich beeindruckend! Und wir haben Glück es sind wirklich noch nicht so viele Menschen hier. Da hat sich das frühe Aufstehen mal wieder gelohnt! Wir schießen unglaublich viele Fotos – in jeder erdenklichen Kombination. Nur mein Hüpffoto müssen wir löschen. Das ist hier nämlich nicht erlaubt. Der Aufseher bleibt solange neben uns stehen, bis Hanno vor seinen Augen das Bild löscht. Warum genau das so ist, haben wir nicht gefragt. Es liegt aber bestimmt an ein paar Chaoten, die aus Versehen den Abgrund runtergesprungen sind, oder so.

Machu Picchu (später, als die Sonne dann da war)

Sonnentor

Es gibt ja so einige Worte und Orte die sind einem so ein Begriff. Bei mir ist es das Sonnentor. Das gehört für mich zum Machu Picchu dazu. Was genau es ist, wusste ich allerdings nicht. Beim Aussichtspunkt zeigt ein Schild in Richtung Sonnentor. Da müssen wir natürlich hin, allerdings führt der Pfad weg vom Dorf… ob das so richtig ist? Wir sind hier zum Glück bei der größten Touristenattraktion Perus. Das heißt wir haben Internet Empfang – sogar 4G! Hanno der Fuchs googlet also schnell mal nach dem Sonnentor. Es ist ziemlich weit weg und eigentlich auch nur ein Berg. Der Blick soll toll sein, aber ganz ehrlich: Das ist es uns nicht wert. Dann lieber mehr Zeit im Dorf.

Das Dorf

Also gehen wir wieder zurück so wie wir gekommen sind. Das Dorf ist ja schließlich unten also müssen wir auch wieder runter. Das Schild auf dem „Circuito 1“ steht und in die entgegengesetzte Richtung zeigt, das haben wir schon am Anfang übersehen. Ich schieb’s mal auf die frühe Stunde… Unten angekommen stehen wir vor einem Ticketkontrolleur. „Wollt ihr auf den Berg?“ „Nö, ins Dorf!“ Ein bisschen mittleidig guckt er schon (oder bilde ich es mir nur ein) als er uns sagt dass wir den Rundweg gehen müssen. Na toll, also geht es die Treppen zum Aussichtspunkt wieder hoch und diesmal folgen wir einfach der Menschenmenge und fragen zur Sicherheit noch mal einen der vielen Guides – sicher ist sicher – noch mal die Treppen hoch und runter muss nicht sein.

Und dann, ja dann haben wir das Eingangstor zum Dorf gefunden. Die nächsten anderthalb Stunden verbringen wir damit uns viele alte Steine anzuschauen. Die Inkas waren wirkliche Meister Architekten. Die Steine sind so verdammt exakt aufeinander gesetzt, dass kein Blatt Papier dazwischen passt. Die Kanten sind schnurgerade und die Steine perfekt auf einander angepasst. Wenn bei dem Einen eine Ecke rausgehauen ist, dann wurde der daneben genau so behauen, dass er wie ein Puzzleteil passt.

Es ist wirklich ein großes Rätsel wie die Inka das geschafft haben. Forscher sind sich ziemlich einig, dass die Inkas nur Bronze und andere, härtere Steine als Werkzeuge hatten – und Wasser. Das haben sie nämlich tagsüber im Winter in Felsspalten gefüllt und dann gewartet bis es nachts gefroren ist, sich ausgedehnt hat und den Fels weiter gespalten hat. Eine unglaublich langwierige Prozedur. Und wenn der Stein dann mal vom Fels gelöst war, haben sie nach klassischer Bildhauermanier alles weggehauen was nicht so aussah wie ein perfekt geformter Steinblock mit geraden Kanten – ganz einfach eigentlich, oder?

Es gibt übrigens auch ein paar Häuser die nicht so perfekt gebaut sind, meistens sind es die Wohn- und Küchenhäuser. Die wurden dann bestimmt von den Lehrlingen gebaut.

Alpacas

Aber sind wir mal ehrlich, jeder der Machu Picchu schon mal auf Instagram gesehen hat, hat auch die lustigen Alpacas gesehen die hier wohnen und immer tolle Fotomotive bieten. Jeder will doch so ein Bild! Und wir verlassen das Dorf natürlich auch nicht bevor wir nicht ein Alpaca im Kasten haben. Gar nicht so einfach, sag ich euch. Die Tiere sind nämlich so an uns Menschen gewöhnt, dass es sie sich überhaupt nicht stören lassen. Auch nicht wenn wir uns direkt neben sie stellen und mit Fingern und Zungen schnalzen, in der Hoffnung dass sie hoch schauen und frech ins Bild grinsen. Da ist Geduld und Schnelligkeit gefragt, denn auch Alpacas hören irgendwann auf zu grasen und heben den Kopf an, wenn auch nur für eine oder zwei Sekunden…

Abstieg

Irgendwann haben wir so viele Alpaca Fotos im Kasten, da muss einfach was dabei sein. Es ist inzwischen auch 9:30 Uhr. Dreieinhalb Stunden waren wir im Dorf – Zeit für den Abstieg. Die Sonne knallt jetzt auch schon ordentlich und wir ungemein froh, die Treppen nur noch nach unten steigen zu müssen. Die verschwitzten Gesichter die uns auf dem Weg entgegenkommen sehen alle ziemlich gequält aus.

Der Umzug

Zurück im Hotel begegnen uns erst mal zwei Handwerker mit Farbeimern in der Hand. Oh oh… Was haben die denn vor? Wir werden es bald erfahren, denn kaum haben wir geduscht, wird der Farbgestank so unerträglich, dass an ausruhen einfach nicht mehr zu denken ist. Innerhalb von 30 Minuten haben wir Kopfschmerzen und mir ist schlecht. Was da in der Farbe drin ist, wollen wir gar nicht wissen.

Ich mach‘ die Geschichte mal kurz. Die angerufene Managerin kommt, entschuldigt sich tausend mal, beteuert sie hätte nichts von den Renovierungsarbeiten gewusst, besorgt uns aber ein anderes Zimmer in einem benachbarten Hotel. Soweit so gut. Dummerweise ist das Bett voll kleiner schwarzer Haare. Auf unsere Bitte das Bett neu zu beziehen, zeigt uns die Dame ein neues Zimmer, dessen Bett genauso so dreckig ist. Hier bleiben wir nicht. Also zurück zu Hotel eins, wo wir ohne Probleme unser Geld für die Nacht zurück bekommen, und ab auf die Suche nach einer neuen Bleibe. Beim zweiten Versuch werden wir auch fündig und wohnen jetzt auf der anderen Seite von Aguas Calientes. So ein neuer Blickwinkel ist doch auch mal ganz nett und es wird uns auf jeden Fall nicht langweilig.

Aguas Calientes und der Trek zurück

Gegen frühen Abend gehen wir dann auch noch mal ins Dorf. Wenn wir schon mal hier sind, dann kann man sich das Touristen Ghetto ja mal ansehen. Abends gibt es dann Burger (die Auswahl an lokalen Restaurants ist ziemlich beschränkt und es regieren Burger, Pizza und Co.) und zur Feier des Tages ein Bier.

Ähnlich sieht auch unser nächster Morgen aus. Allerdings machen wir einen absoluten Glücksfund zum Frühstück. Wir finden eine kleine Bäckerei die mega leckeres Sauerteigbrot selber backt, zu richtig fairen Preisen (Sie heißt La Chuta). Dann gibt es noch einen Kaffee  und gegen 11:30 Uhr machen wir uns auf den Rückweg nach Hidroelectrica. Unglaublich wie einfach uns die 11 KM heute erscheinen. Muss wohl daran liegen dass wir vorher nicht 7 Stunden mit Übelkeit Auto gefahren sind… Wir sind so schnell unterwegs, dass wir 30 Minuten vor der geplanten Zeit am Ziel ankommen und uns noch ’ne eiskalte Cola gönnen, bevor wir die 7 Stunden zurück nach Cusco fahren. Wir haben mal wieder richtig „Glück“. Diesmal ist der Geruch zwar nicht so stark, aber trotzdem haben wir wieder jemanden vor uns, der nicht so sehr ans Waschen glaubt… Na toll.

Das ist übrigens Aguas Calientes…
…und das der Hauptplatz

Angekommen

Gegen 22 Uhr sind wir dann endlich wieder Cusco und laufen im Eilschritt zu unserer neuen Unterkunft und sofort ins Bett. Einen kurzen Stopp gibt es allerdings noch. So richtig irgendwo hinsetzten und was essen wollen wir beide nicht mehr, aber als wir dann den Laden mit ca. 20 verschiedenen Empanada Sorten sehen, halten wir beide sofort an, ohne uns auch nur ansehen zu müssen. Es muss urkomisch ausgesehen haben, wie wir aus unserem Powerwalk plötzlich sofort zum Stillstand kommen…

 Unsere Unterkünfte

1 Nacht in Renato’s House für 21 €/Nacht

1 Nacht im Hostel Machu Picchu Land B&B für 22 €/Nacht

Carola

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