La Paz wird zu unserer zweiten Heimat

La Paz wird zu unserer zweiten Heimat

Weltreise Tage 233-239 (23.06-29.06)

Da sitzen wir direkt an der Kante. Unsere Füße baumeln über dem Abgrund im Nichts. 400 Meter geht es steil nach unten. Ich kann sagen, dass ich mich gerade ziemlich außerhalb von meiner Komfortzone bewege. Und das alles nur für ein gutes Foto. Mir schießen all die Leute durch den Kopf, die für ein gutes Selfie gestorben sind…Da ruft Jorge: „Das Bild ist im Kasten, ihr könnt wieder aufstehen.“

Wir fahren Gondel

Gegen 14 Uhr, nach dem wir noch schnell was zu Mittag gegessen haben, geht es los. Wir fahren Gondel. La Paz besitzt das größte zusammenhängende Gondelnetz der Welt. Es ist deren öffentliches Verkehrsmittel – ziemlich cool, oder? Wir fahren heute mit der roten Linie nach El Alto. Eigentlich ist das Konzept ziemlich einfach. Rote Linie gleich rote Gondeln, orange Linie gleich orangene Gondeln, blaue Linie gleich blaue Gondeln, ihr versteht… Diese Konzept sollte uns gleich noch vor einem riesen Umweg bewahren.

Wir kaufen also unsere Tickets für je 3 Bob (ca. 40 Cent) und laufen los, gehen durch die Fahrkartenkontrolle und steigen in die nächste Gondel ein. Soweit so gut. Als die Türen gerade zu gehen wollen, merke ich: „Mist, wir sitzen in einer orangenen Gondel. Das ist ja die orangene Linie!“ Ohne lang zu fackeln springen wir in letzter Sekunde wieder raus und einer verdutzen Schaffnerin vor die Füße. „Ihr dürft hier nicht aussteigen.“ „Wir sind in die falsche Linie eingestiegen.“ Der Touristenbonus zieht immer und wir dürfen unter der Absperrung durch, in Richtung roter Linie. Als wir dort unsere abgerissenen Tickets präsentieren, glaubt uns natürlich keiner dass wir noch gar nicht gefahren sind und nur falsch eingestiegen sind und wir müssen noch mal 6 Bobs für neue Tickets ausgeben. Diesmal läuft aber alles glatt und wir sind auf dem Weg nach El Alto.

Sonntag ist Markttag

Vielleicht ist es der größte Markt Südamerikas, bestimmt aber der größte Boliviens: Die Feria in El Alto ist 5 qkm groß und hier wird alles verkauft. Wir kommen mit der Teleférico oben auf dem Berg an und stehen mitten im Getümmel. Hier wird alles verkauft. Klamotten, Schrauben, Schuhe, Kabel, Autos und Autoersatzteile. Sogar GoPro Equipment finden wir. (Eine kleine Wette zwischen uns. Ich habe gewettet dass wir das Equipment finden, das wir suchen. Finden tun wir es auch – Sieg für mich – aber der Mann will uns das Teil nur als Gesamtpaket verkaufen, das brauchen wir aber nicht und lassen die Finger davon – Sieg für Hanno. Ausgang: unentschieden.)

Der Markt ist wirklich riesig und während wir uns so treiben lassen, finden wir Sachen von denen wir gar nicht wussten dass wir sie suchen. Wir laufen entlang der Klamottengassen, der Schuhstraßen und finden den Autoverkaufsplatz. Dann wird es etwas langweiliger, an den Autoteileständen gehen wir etwas schneller vorbei und biegen rechts in die Handwerksabteilung ab. Kettensägen aller Art liegen neben Schraubenziehern aller Größen zum Verkauf. Über die Sanitär und Elektroabteilung geht es zurück in Richtung Teleférico.

Bi-Cervecina

Irgendwann bekommen wir Durst und auf Wasser haben wir irgendwie keine Lust. Da kommt uns der Stand mit der Bi-Cervecina (Malzbier) genau richtig. Ich versuche der Verkäuferin klar zumachen, dass wir eigentlich nur eine Flasche wollen und uns die teilen, aber irgendwie will sie mich nicht verstehen und fragt ständig ob wir medium oder large wollen. Ich gebe es auf und bestelle medium. Etwas verdattert schauen wir zu wie sie Eis, Getränk und Yogurt in einem Mixer mischt und uns in Gläser abfüllt. Eis auf einem Stand irgendwo auf ‘nem Markt in Bolivien? Das sollten wir unseren Mägen wohl lieber nicht antun. Wir zahlen, stellen die noch vollen Gläser wieder ab und schauen, dass wir wegkommen. Also doch schnödes Wasser.

Wir hatten richtig Spaß beim stöbern und von der Unsicherheit, von der viele Reisende schreiben, spüren wir nichts. Nicht einmal haben wir das Gefühl als wolle man uns beklauen. Wir haben natürlich auch nur das Nötigste mit – Etwas Kleingeld und ein Handy. Kameras, Kreditkarten und Rucksack sind zuhause geblieben.

Die vielleicht skurrilste Sehenswürdigkeit von La Paz

Unser Tag in El Alto ist noch nicht vorbei. Mit Jan und Eileen haben wir uns um 16:30 Uhr vor einer Turnhalle in El Alto verabredet. Um 17 Uhr geht hier das Cholita Wrestling los und das konnten wir uns einfach nicht entgehen lassen. Für 50 Bobs pP (ca. 7 €) gibt’s die Karten und für ein paar Bobs mehr noch Popcorn. Dann geht das Spektakel los.

Erst kämpfen die Männer in einem, oftmals eher nicht gewollt, komischen Kampf aus teilweise guten Manövern und teilweise Gags zum fremdschämen. Wer jetzt glaubt, dass es ein reines Touristenspektakel ist, liegt falsch, wir sind tatsächlich in der Unterzahl. Neben uns sitzt eine Gruppe von Einheimischen, die richtig in dem Kampf aufgehen. Regelmäßig fliegen Mandarinenstücke aus den Zuschauerreihen auf die Kämpfer. Wenn diese sich dann drauf einlassen und in Richtung Zuschauer wettern, wird Cola im hohen Bogen auf sie geschüttet. Es ist extrem skurril und noch sind die Frauen gar nicht dran gewesen.

Dann ist es so weit. Die Cholitas betreten den Raum. Sie sind komplett in traditionelle Kleidung gehüllt, inklusive Hut auf dem Kopf. Auch sie wrestlen was das Zeug hält, erst gegeneinander und später, als sich die Männer und Schiedsrichter in den Kampf einmischen, dann als Team gegen die Jungs. Es wird an den Zöpfen gezogen und die Röcke verdreht. Mit lauten Schreien springen die Wrestler von der Bande auf ihre Opponenten. Es ist ein schieres Durcheinander an Kampf und amateurhafter Schauspielerei, und irgendwie ziemlich lustig.

Als sich die Kämpfe nach anderthalb Stunden dann wiederholen, beschließen wir, dass es für uns an der Zeit ist zu gehen. Irgendwann ist sie erreicht, die Obergrenze an Interesse für skurriles bolivianisches Wrestling. Außerdem haben wir Hunger. Also ab in die Gondel und noch schnell lecker essen. Für Hanno gibt es Ravioli mit lokalem Käse und für mich Quinoa Risotto mit Käse, Äpfeln, Karotte, Lauch und Zwiebeln. Morgen wartet schon wieder ein aufregender Tag auf uns!

Die Death Road

Am nächsten Morgen klingelt der Wecker wieder unmenschlich früh. Um 6:45 Uhr werden wir nämlich von Altitude Tours abgeholt. Es geht auf 4700 Meter – zum Start der Death Road. Mit im Gepäck ein Mountain Bike pro Person.

Die Death Road ist eigentlich die Yungas Straße, die von ganz oben in den Anden bei La Paz bis nach ganz unten ins Tal führt. Sie hat ihren Spitznamen aus zwei Gründen bekommen.

Die Straße gibt es schon seit Anfang des 20. Jahrhunderts, allerdings als einspurige Straße. In den 40iger Jahren wurde sie auf zwei Spuren erweitert. Das haben nicht etwas bolivianische Arbeiter gemacht, sondern paraguayische Kriegsgefangene. Da sie unter schlimmen Bedingungen schuften mussten, sind einige dabei gestorben oder freiwillig gesprungen.

Aber auch nach der Eröffnung der zweiten Spur ging das Sterben leider weiter. Die Straße ist zum Abhang hin unbefestigt und an manchen Stellen immer noch ziemlich eng. Viele Auto- und auch Busfahrer sind über die Jahre abgerutscht bis die Straße 2006 für den Autoverkehr gesperrt wurde. Heute haben sie die Abenteuer-Touristen übernommen und brettern die Death Road auf Mountain bikes runter. Leider liegt auch hier die Todesrate bei durchschnittlich 1,5 Menschen pro Jahr, hauptsächlich, weil sich die Leute überschätzen und dann dumm abrutschen. Das mal als kleine Einführung zur Death Road. Unser Erlebnis war zum Glück nicht von Unfällen geprägt. Wir haben uns die ganze Zeit sicher gefühlt und sind an gefährlicheren Stellen (fast) immer langsam gefahren. Aber jetzt zu unserem Abenteuer:

Erst mal Frühstück

Angekommen auf 4700 Metern gibt es erst einmal Frühstück – Instant Kaffee und Brötchen mit Butter. Dann geht’s zur Einweisung. Jeder bekommt Knie und Ellenbogenschützer, Hose, Jacke, Handschuhe und natürlich einen Motorradhelm (ich schreibe natürlich, aber so natürlich war das gar nicht. Wir haben auch viele Gruppen mit einfachen Skateboardhelmen gesehen.) Ach ja, ein Mountain bike gab’s auch noch.

Wir haben uns die Firma Altitude ausgesucht, weil sie super Bewertungen hatte, gerade was die Sicherheit angeht und ich muss sagen, wir fühlen uns gleich ab der ersten Minute ziemlich gut aufgehoben. Von Jamil bekommen wir eine sehr detaillierte und gute Einführung. Er erklärt wie wir die Räder zu bedienen haben und wie wir uns auf der Straße zu verhalten haben. Dann geht es los. Insgesamt sind wir 15 Leute und 3 Guides. Jamil schnappt sich gleich unsere GoPro und verspricht viel damit zu filmen. Uns ist es grad recht, so können wir ungestört die ganze Zeit beide Hände am Lenker lassen. Ein großes Plus sag ich euch!

Es geht los!

Der erste, einstündige Teil führt entlang einer asphaltierten Straße, die wir uns noch mit Autos teilen. Teils finden die uns Radfahrer allerdings ziemlich blöd und überholen schon mal unnötig eng. Die drei Jungs passen aber gut auf uns auf, halten regelmäßig an um uns verschnaufen zu lassen und wiederholen immer wieder, dass wir darauf achten sollen uns nicht zu überschätzen und lieber einmal mehr auf die Bremse drücken sollen. Hanno und ich haben den Dreh recht schnell raus und nutzen den Adrenalin Kick richtig aus! Mit ca. 50 km/h rasen wir den Berg direkt hinter Jamil runter und es ist einfach nur phänomenal den Wind im Gesicht zu spüren… Viel zu schnell sind wir auch schon wieder am Van und während wir Wasser, Banane und Müsliriegel futtern, laden die Jungs die Räder auf die Autos. Das nächste Stück bis zur alten Death Road fahren wir mit dem Auto, es ist wohl einfach zu gefährlich. Mir soll es recht sein.

Während eben noch alles asphaltiert war, fahren wir die nächsten drei Stunden auf Schotter, Sand und Steinpisten den Berg runter. Das geht auf die Handgelenke und Oberarme, sag ich euch. Jamil lässt uns anfangs nach 10 Minuten Pause machen, dann dürfen wir schon 15 Minuten am Stück radeln und zum Schluss sind es knapp 30 Minuten. Echt ganz gut, so überschätzt sich keiner und wir werden zu Pausen verdonnert. Es gibt natürlich auch die obligatorischen Stopps auf der Route. Einer davon ist das klassische Instagram Motiv! 400 Meter geht es hier nach unten. Vor drei Monaten ist ein Guide beim Bilder machen ums Leben gekommen, weil er einen Schritt zu weit nach hinten gemacht hat. Heute geht alles gut, trotzdem kostet es mich ein bisschen Überwindung meine Beine über dem Abgrund baumeln zu lassen. Es ist verdammt hoch und ich und meine Nerven sind froh als das Fotoshooting vorbei ist!

Upps…

Beim Bilder machen mit Rad passiert dann fast das Undenkbare. Wir sollen das Fahrrad auf das Hinterrad stellen. Soweit so gut, dann lasse ich aber mit der linken Hand den Lenker los und plötzlich macht das Rad was es will, und es will den Abgrund runter rollen. Gerade so halte ich es noch fest und lasse dann auch lieber für das Bild beide Hände am Lenker.

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Weiter geht die Fahrt durch Wasserfälle und kleine Flüsse und kurz vor Schluss gibt es sogar noch mal eine richtig schöne, lange Strecke bergab ohne viele Kurven. 50 km/h sind es auf dem Schotter zwar nicht, aber die Geschwindigkeit fühlt sich trotzdem richtig gut an!

Am Ziel

Gegen 14:30 Uhr sind wir nach 4 Stunden Rad fahren unten angekommen und während die Guides die Räder sauber machen gönnen wir uns ein Feierabendbierchen. Damit aber nicht genug. Auf dem Rückweg halten wir noch in einem Hotel wo uns ein warmes Mittagessen und sogar Duschen erwarten. Was für ein Luxus! Nach drei unsagbar unkomfortablen Stunden Rückfahrt werden wir müde und zufrieden am Hotel rausgelassen. Wir haben übrigens für die ganze Aktion nur 55 € pro Person gezahlt, weil wir uns zu dritt angemeldet hatten und noch einen Gruppenrabatt bekommen haben.

Kein schlechter Montag würde ich sagen…

Unser letzter Tag in La Paz…glauben wir noch

Heute ist Dienstag und wir haben nicht viel vor. Den Vormittag verbringen wir mit rumdaddeln und gegen Mittag gehe ich ein bisschen shoppen. Mir haben es die Souvenirs hier angetan. Alles ist so schön bunt und farbenfroh, davon möchte ich einfach ein kleines bisschen mit nach Hause nehmen. Weil wir das ganze Zeug natürlich nicht die nächsten drei Monate in unseren Rucksäcken durch ganz Südamerika schleppen wollen, hole ich Hanno vom Hotel ab und zusammen geht es auf zur Post.

Die bolivianische Post

Das Postgebäude ist riesig, aber leider werden nirgends Kartons oder andere Verpackungen verkauft. Das stellt für uns allerdings ein Problem dar. Etwas unschlüssig gehen wir wieder vor die Tür, wir müssen einen Karton auftreiben. „Gegenüber sind mehrere Geschäfte, die haben so was bestimmt.“ Im Slalom geht es durch die Autos über die Straße und rein ins erste Geschäft – eine Apotheke. In holprigem Spanisch trage ich dem Apotheker mein Anliegen vor und er hat wohl Mitleid mit uns. Er verschwindet kurz und kommt wenig später mit einem recht großen Karton wieder. Auf meine Frage was er dafür bekommt, ist seine Antwort: „Ein nettes Dankeschön.“ Das bekommt er natürlich.

In der Post dann die Frage: „Was ist wenn die hier nicht nur nach Gewicht sondern auch nach Größe berechnen?“ Tun sie zum Glück nicht ,wie mir der nette Postbeamte erklärt, geht es nur nach Gewicht.  Er macht alles ganz ordentlich, und lässt sich alle Zeit der Welt. Die Schlange hinter uns wird immer länger und ich traue mich gar nicht mich umzudrehen, aus Angst dass ich mehrere wütende Blicke abbekomme. Irgendwann ist das Päckchen aber verklebt (das macht der gute Mann nämlich auch noch für uns) und auf dem Weg nach Deutschland und wir merken, was für einen Hunger wir plötzlich haben!

Mercado Lanza

Es ist nämlich inzwischen schon fast 17 Uhr, aber durch die Höhenluft haben wir beide kaum Appetit. Da schleicht sich der Hunger immer heimtückisch von hinten an und ist plötzlich da. Da hilft nur die Beine in die Hand nehmen und zum nächsten Essensverkaufsladen laufen (wie immer, gar nicht so einfach, weil ist ja noch Siesta). Die Wurstbrötchen im Mercado Lanza sind unsere Rettung und langsam erkennen uns die Damen auch wieder, glauben wir zumindest.

Den Rest des Tages verbringen wir mit Gondelfahren. Einfach mal ein bisschen durch die Luft schweben – eine super Art La Paz und dessen Ausmaße richtig kennenzulernen. Wir fahren ca. 45 Minuten mit 3 Linien durch die Gegend und zahlen dafür 1,30 € pro Person. 

Später heißt es noch Zusammenpacken, denn morgen geht es weiter. Wir fliegen nach Rurrenabaque in den Dschungel!! Der Amazonas! Wir können es kaum erwarten, da wollten wir beide schon immer mal hin.

Der Versuch mit dem Flieger Teil 1

Um 11:30 Uhr sind wir am Flughafen. Um 13 Uhr soll die Amaszonas Maschine abheben. Boarding ist um 12:30 und um 12:55 sitzen wir alle angeschnallt im Flugzeug. Die Türen sind aber noch nicht zu und irgendwie werden es immer mehr Amaszonas und Flughafen Mitarbeiter, die sich vorne versammeln. Dann die Durchsage: „Aus wetterbedingten Gründen ist dieser Flug gestrichen. Bitte gehen Sie zur Gepäckausgabe, holen ihr Gepäck ab und dann zum Amaszonas Schalter für weitere Informationen.“ Wir schauen uns ein bisschen ungläubig an, aber uns bleibt nichts anderes übrig als wieder auszusteigen.

Dann geht alles recht schnell: Rucksäcke vom Band holen, zum Schalter gehen und neue Boardingkarte für den nächsten Tag um 10:30 Uhr erhalten. Warum wir nicht fliegen? Kann uns keiner so genau sagen – Wetterbedingungen. Anscheinend regnet es im Regenwald und wir können nicht landen.

Zurück in La Paz

Mit zwei Schweizern teilen wir uns ein Taxi zurück in die Stadt, verabreden uns für den nächsten Tag und sind zurück im Sol Andino. Die Frau an der Rezeption guckt etwas verdattert, aber wir haben Glück, unser Zimmer ist noch frei. Den restlichen Tag verbringen wir mit dem Umbuchen von diversen Hotels, Touren und mit dem Versuch unseren Rückflug aus Rurrenabaque um einen Tag zu verschieben. Nach zwei Stunden hin und her telefonieren scheitert er allerdings und wir verschieben das Problem auf den nächsten Tag.

Der Versuch mit dem Flieger Teil 2

Am nächsten Tag Deja vu am Flughafen. Rucksäcke einchecken und ab in die Wartehalle. Um 10:30 Uhr soll es los gehen. Um 11 Uhr dann die erste Ansage: „Das Wetter in Rurrenabaque ist noch nicht besser, der Flug verschiebt sich auf 13 Uhr. Na was soll’s, auf eine Bruchlandung durch Regen und Nebel haben wir beide keine Lust, also lieber warten und erst mal Mittagessen. Um 13 Uhr kommt dann der Aufruf zum Boarden. Wir sind alle ziemlich überrascht, schauen aber dass wir schnell ins Flugzeug kommen, bevor sie es sich wieder anders überlegen. Die Maschine hebt dann sogar aber und wir fliegen die tolle, 30 minütige Strecke über die Anden bis in den Dschungel – na auf jeden Fall denken wir das unter uns der Dschungel ist – denn es ist unglaublich nebelig. Der Pilot setzt schon zum Landeanflug an, nur um dann mitten in der Luft noch mal durchzustarten, eine Kurve zu drehen und wieder in Richtung La Paz zu fliegen. „Leider ist der Flughafen in Rurrenabaque wegen Nebel gesperrt, wie müssen wieder zurück nach La Paz.“ Hätten die das nicht schon vor ‘ner halben Stunde wissen können, als wir noch in La Paz saßen? Anscheinend nicht, aber wenigstens haben wir jetzt selbst gesehen dass der Nebel ganz schön heftig ist.

Zurück in La Paz setzten wir uns wieder auf unsere Stammplätze in der Wartehalle. Jede Stunde meldet sich der Flughafen mit der gleichen Nachricht: „Die Wetterlage in Rurrenabaque ist unverändert. Wir melden uns in einer Stunde wieder.“ Hanno und ich nutzen die Zeit unseren Rückflug zu verschieben.  Um 17 Uhr dann die Erlösung: „Der Flug ist gestrichen, bitte holen Sie Ihr Gepäck und gehen zum Schalter für weitere Informationen.“

Am Schalter schreiben wir alle unsere Namen und E-Mail Adressen auf ein Stück Schmierpapier und werden mit einem vagen Versprechen dass der Flieger morgen gegen 12 Uhr geht entlassen. Diesmal gibt es keine Boardkarten, die sollen uns per Mail zugeschickt werden.

Airport Bus

Da uns das Taxi langsam zu teuer wird, fahren wir mit dem Bus für 4,5o Bob (ca 50 Cent) in die Stadt (das Taxi hat immer 9 € gekostet). Im Hotel werden wir mit „Welcome Home“ begrüßt und können wieder in unser Zimmer. Die versprochene E-Mail kommt dann so gegen 22:30 Uhr, als ich kurz vorm schlafen gehen noch mal auf mein Handy gucke. „Moment, dass muss doch ein Fehler sein. Da steht dass wir nicht morgen, sondern übermorgen fliegen.“ Egal, ich verschiebe das Problem auf morgen und schlafe ein.

Der Versuch mit dem Flieger Teil 3

Morgens rufe ich dann bei der Hotline an. Die bestätigen mir: „Der Flughafen in Rurrenabaque ist den ganzen Tag gesperrt, wir fliegen erst morgen.“ Ich unterdrücke einen Seufzer, der Mann am Telefon kann ja auch nichts dafür, und buche unseren Rückflug mal wieder um. Diesmal läuft alles glatt und wir müssen noch nicht mal wegen der Umbuchungsgebühr diskutieren, die erlassen sie uns ohne ein Wort. Den Tag verbringen wir mit rumgammeln, essen, schlafen und hoffen. Morgen, beschließen, wir ist unsere letzte Chance. Danach geben wir das Unterfangen Dschungel auf. Noch eine Nacht in La Paz verbringen, so schön es im Sol Andino auch ist, wollen wir wirklich nicht. Uns juckt es in den Fingern. Wir wollen weiter.

Der 29. Juni – der Tag an dem wir fliegen!

Morgens dann das selbe Spielchen wie immer: Mit den Schweizern fahren wir zum Flughafen, Rucksäcke eingecheckt und ab in die Wartehalle. Um 12 Uhr soll es los gehen und wir boarden auch nur ca. 1 Stunde später. Ich mache es kurz: Diesmal fliegen wir los und… landen auch in Rurrenabaque. Es fühlt sich toll an! Nach vier Tagen Warten sind wir endlich da. Wir sind gelandet und unser Dschungelabenteuer kann beginnen!

Unsere Unterkunft

8 Nächte im Sol Andino für 22 €/Nacht

Carola
1 COMMENT
  • Gabi Simons
    Antworten

    War ein Vergnuegen zu lesen

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