Queenstown und Umgebung

Queenstown und Umgebung

Weltreise Tage 164-166  (14.04-16.04)

Queenstown – die Abenteuer Hauptstadt des Landes. Hier geht alles. Man kann aus Flugzeugen springen, mit Speedbooten auf dem Fluss entlang flitzen oder sich mit einem Seil an den Füßen von einer Brücke stürzen. Mal sehen was uns die nächsten Tage so bringen werden.

Tag 4 Die Fahrt nach Queenstown

Der Tag beginnt mal wieder mit Sonne. Der goldene Herbst lässt grüßen. Nach dem Frühstück fahren wir erst mal nach Twizel. Alle Tanks im Auto müssen entweder gefüllt oder entleert werden. In Tekapo haben wir unsere Feuerprobe überstanden und jetzt läuft alles wie am Schnürchen. Erst ist der Benzintank dran. Der tut immer am meisten weh. Dann Grauwasser und als letztes noch Frischwasser. Hier kann man zum Glück das Leitungswasser gut trinken und das ist überall kostenlos. Verdursten werden wir in Neuseeland also bestimmt nicht. Nach ner halben Stunde haben wir wieder Benzin, Frischwasser und kein Grauwasser mehr und wir können los. Unser Ziel ist heute Queenstown, um dort hinzukommen, angeln wir uns von einem Viewpoint zum nächsten und die Fahrt wird nicht lang.

Geräucherte Lachs zum Mittag

Wir hatten gestern auf dem Trek eine Unterhaltung überhört, dass es direkt nach Twizel eine Lachsfarm geben soll, die das beste Sashimi der Region machen. Bei Essen werden wir natürlich immer sehr hellhörig und als wir heute Vormittag an besagter Lachsfarm vorbei kommen halten wir natürlich an. Da wir keinen richtigen Kühlschrank haben, ist uns das Sashimi etwas zu abenteuerlich, und der geräucherte Lachs sieht auch fantastisch aus, also kaufen wir uns ein Stück fürs Mittagessen. Wenig später sitzen wir dann mal wieder im strahlenden Sonnenschein auf einer Picknickbank. Im Hintergrund fließt ein kleiner Bach und wir genießen unseren geräucherten Lachs auf Toast. Könnte es besser kommen? Ich glaube nicht.

Die Clay Cliffs

Direkt hinter Twizel beginnt das Lindis Tal, ein Fläche von grünen Wiesen voller Schafe und Kühe, die recht und links von Bergen gesäumt wird. Ein braunes Verkehrsschild (die stehen hier für interessante touristische Punkte und Look-outs) am Straßenrand weist uns darauf hin dass in 5 km eine Abzweigung zu den Clay Cliffs kommt. Ist zwar nicht auf unserer Liste aber das klingt interessant. Wir biegen ab. Nach 5 km auf Schotterpiste dann das Schild. „Clay Cliffs this way. This is private land. Please pay 5 Dollars entrance fee.“ Für ein paar Klippen? Das hätten die wohl gerne. Wir wissen ja noch nicht ein mal ob es da schön ist. Nee, das zahlen wir nicht und drehen um. Dafür sehen wir einen tollen Baum und fotografieren Schafe, also kein verlorener Umweg wie wir finden.

…und die Schafe

Lindis Summit Lookout

Da wir jeden Viewpoint mitnehmen, damit wir ja nichts verpassen, und wir sowieso gerne hochgehen und runter gucken, ist der Lindis Gipfel Ausblick genau das Richtige für uns. Wir können schön weit gucken, tolle Bilder machen (das ist in Neuseeland übrigens keine Kunst) und lernen sogar noch Mary und Stuart kennen. Die beiden leben in der Nähe von Wellington auf der Nordinsel, haben gerne Gäste und wir sind eingeladen wenn wir dort vorbei fahren. Die Neuseeländer sind so nette Menschen. Man kommt so oft ins Gespräch, sei es mit der Kassiererin, die einem in aller Ruhe erklärt wo man welche Nummer hätte hinschreiben müssen und mit der man dann ein Gespräch über Reisen in Asien anfängt, oder die Männer an der Tanke die es einem nicht übel nehmen, dass man das mit der Kreditkarte am Automaten nicht hinbekommt und sie ein paar Minuten warten müssen. Es ist wirklich erfrischend und schön!

Wir übernachten auf einem Parkplatz                

Die Region Queenstown hat Freedom camping großflächig verboten, wofür sie Hanno direkt mal als Camping-Hasser und Spießer abgestempelt hat. Das bedeutet für uns, dass wir recht weit vor der Stadt halten müssen damit wir kostenlos übernachten können. Das bedeutet auch, dass unser Campingplatz heute der Parkplatz des Kawaru Bungy Centers ist, ein richtiger Freedom Platz und WC oder sonst irgendwelche Annehmlichkeiten. Grundsätzlich eine nette Sache, dieses kostenlose übernachten, besonders schön ist es hier allerdings nicht. Egal. Es ist um sonst und wir parken nicht weit weg von der Nevis Swing. Dazu aber morgen mehr.

Unsere Unterkunft

Parkplatz des Kawaru Bridge Bungy Centers nahe Queenstown – kostenloser Freedom Platz

Tag 5 Queenstown und Umgebung

Queenstown, bekannt als die Spaß-Stadt von Neuseeland. Hier kann man wohl jede erdenkliche Adrenalin ausschüttende Aktivität machen die man sich vorstellen kann. Von Skydives über White water rafting bis hin zu Bungy Jumping ist alles dabei. Eigentlich hatten wir vor, die größte Schaukel der Welt auszuprobieren. Eigentlich. Man kann sich das Ding allerdings vorab nicht anschauen, man muss also blind buchen und kauft so die vermeintliche Katze im Sack. Dafür war uns der Spaß dann doch etwas zu teuer. Ca. eine Minute Schaukeln – ein bisschen freier Fall – das Ganze soll 220 NZD (ca. 140 €) kosten. Das Geld können wir wohl besser einsetzten. Also blasen wir das Vorhaben Schaukel morgens ab und fahren direkt in die Stadt. Lieber irgendwo raufklettern und runtergucken. Das ist um sonst.

Hier kostet sogar das Parken etwas

Die Stadt liegt wirklich unglaublich schön, direkt an am See Wakatipu. Sie ist umgeben von Bergen und es sieht einfach super idyllisch aus. Allerdings ist das mit dem parken gar nicht so einfach. Die wollen doch tatsächlich 4 NZD die Stunde für ein bisschen stehen. Das checken wir doch gleich noch mal auf unserer schlauen App und Tatsache – ein paar hundert Meter weiter gibt es einen Platz, der kostet nur ein Viertel davon. Das ist dann also unser Parkplatz. Die Stadt an sich ist zwar schon touristisch, aber auch super schön. Sie sieht ein bisschen so aus wie ich mir die Ski-Resorts in Colorado vorstelle. Queenstown ist übrigens auch mitten im neuseeländischen Skigebiet und hat nicht nur im Sommer sondern auch im Winter Hoch Saison.

Der große Kiwi und ich (leider der einzige den wir während der Reise gesehen haben)
Downtown Queenstown
am Pier

Der Queenstown Hill

Wir lassen uns ein wenig treiben, genießen das kostenlose Internet am Hafen und entscheiden schnell, wir wollen den Queenstown Hill nach oben steigen. Also geht es zurück zum Camper. Erst mal gibt es natürlich Mittagessen und dann müssen wir die Parkuhr noch mal füttern. Zuletzt werden die Rucksäcke mit allem Nötigen gefüllt – Wasser, Äpfel, Müsliriegel und Regenjacken dürfen nicht fehlen – und der Aufstieg kann beginnen. Bevor wir überhaupt am Trek angekommen sind, sind wir schon außer Puste. Hatte ich erwähnt das Queenstown am Berg liegt? Es geht unglaublich steil hinauf – es sind bestimmt 45°, wenn nicht sogar 60°! 😉 Als dann der Trek beginnt, wird es auc etwas entspannter und wir laufen ca 1,5 Std. durch einen Pinien Wald zum Gipfel des Queenstown Hill. Es ist wirklich sehr nett gemacht, alle paar Hundert Meter ist ein Tafel aufgestellt, auf der etwas über die Geschichte von Queenstown und Umgebung erzählt wird. Das Schild über diverse aufgestellte Fallen haben wir leider nur flüchtig gelesen, also bleiben wir schön auf den ausgeschilderten Pfaden…

Der Gipfel ist wirklich schön und von hier hat man auch eine schöne Aussicht nach unten. Es hat sich also wieder mal gelohnt! Außerdem hat ein bisschen Bewegung ja bekanntlich noch niemandem geschadet und bei den Mengen die wir momentan futtern ist es obendrein eine gute Idee!

Queenstown vom Hill
Queenstown Hill…
…das auch
Oben angekommen…
…ich auch

Wie schon erwähnt kann man in Queenstown nur teuer übernachten. Freedom camping ist gar nicht möglich, und auch günstige Plätze sind nicht wirklich zu haben. Da wir sowieso noch einen Abstecher nach Glenorchy, ganz im Norden des Lake Wakatipu machen wollen, fahren wir am späten Nachmittag wieder raus aus Queenstown und halten irgendwo auf dem Weg nach Glenorchy. Am Twenty Five Mile Stream ist heute unsere Bleibe und wir freuen uns schon auf morgen, denn in Glenorchy soll es einen tollen Wanderweg um eine Seenlandschaft geben.

Unsere Unterkunft

Twenty five Mile Stream Campground nahe Glenorchy – kostenloser Freedom Platz

Tag 6 Wir gehen in Glenorchy spazieren

Als wir im Ort ankommen ist es eisig kalt. Wir ziehen uns einfach alles an was wir besitzen und auf geht’s zum Steg. Das ist nämlich einer der Fotospots auf unserer Liste. Wir schaffen es sogar, kurz vor den chinesischen Reisegruppen da zu sein und bekommen ein paar Fotos ohne Horden von Menschen hin. Dann geht’s ab in die Seenlandschaft. Ein toller anderthalb stündiger Weg der entlang einer Lagune führt. Die Hälfte der Strecke verläuft sogar mitten durch, auf einem Holzsteg. Die vom Herbst verfärbten Blätter lassen alles so bunt aussehen und wir sehen schwarze Schwäne! Da macht sogar mir das spazieren gehen Spaß, obwohl es ja wirklich nicht zu meinen Lieblingsaktivitäten gezählt werden kann.

Auf dem Weg nach Glenorchy
mal wieder Schafe – diesmal im Nebel
Glenorchy Steg

Wir fahren in Richtung Milford Sound

Soviel mehr hat Glenorchy dann nicht mehr zu bieten und wir machen uns auf in Richtung Süden. Wie schon erwähnt, gibt es wirklich wenige Straßen in Neuseeland. Milford Sound ist Luftlinie ca. 60 km von hier entfernt, die einzige Straße führt aber einmal um die Berge herum und wir sind insgesamt 330 km unterwegs. Zuviel für einen Tag, finden wir, zumal man im besten Fall nur 100 km/h fahren darf, die Straßen aber oftmals so kurvig sind, das durchschnittlich nicht mehr als 80 km/h drin sind.  Also halten wir gegen Nachmittag irgendwo auf der Strecke. Kostenlose Plätze gibt es nicht, dieser kostet aber nur 12 NZD pP, man kann um sonst duschen und kostenlos Wäsche waschen ist auch möglich und beides ist mal wieder nötig!

Natürlich gibt es heute auch Mittagessen – nämlich genau hier 

Unser eigener kleiner Gartenzaun

Der Platz liegt in dem kleinen Ort Athol. Die einzelnen Flächen sind mittels Zäunen von einander abgetrennt. Es fehlen nur noch die Gartenzwerge. Ach ja, zusätzlich zu sehr sauberen Duschen, WCs, und der Waschmaschine gibt es auch Schafe, Lamas und Hühner – und einen Salatgarten an dem man sich bedienen darf.

Es ist sonnig, es ist erst 15:30 Uhr – von der Waschmaschine wollen wir natürlich Gebrauch machen! Dumm nur dass wir kein Waschpulver haben. Aber zum Glück sind die Neuseeländer ja ein freundliches Volk und unsere Nachbarn leihen uns natürlich ein bisschen Pulver. Die Wäsche ist also gerettet. Die selben Nachbarn haben uns übrigens auch schon einen 10er klein gemacht. Dafür hat der gute Mann sogar sämtliche Sofaritzen in seinem Camper durchforstet und war gute 10 Minuten damit beschäftigt – in der Zeit habe ich mich nett mit seiner Frau unterhalten. Er kam trotzdem nur auf 9,50 NZD und war extrem erleichtert als er uns dann die restlichen 50 Cent in Waschpulver wieder geben konnte. Wie gesagt: ein extrem freundliches Volk!

Das ist unser kleiner Garten

Die Wäsche konnten wir dann auch waschen und sogar noch eine halbe Stunde in die Sonne hängen, bevor sie Feierabend hatte. Die nächste halbe Stunde haben wir dann damit verbracht, extrem abenteuerliche und einfallsreiche Aufhängeplätze innerhalb des Vans zu finden, damit wenigstens ein Teil der Sachen trocknen konnte, bzw. nicht noch nasser wurde. Einiges mussten wir aber auch einfach draußen zurück lassen. Naja – ein bisschen Schwund ist immer. Wir hatten dann übrigens noch fast zwei Tage Spaß mit der nassen Wäsche weil es einfach nie warm genug wurde, die Sonne zu früh Feierabend machte oder die Sandfliegen attackierten. Dazu aber später mehr.

Abends gab es Kartoffelpüree, gebratene Zwiebeln und grünen Salat und dann Wärmflaschen, Kerzen und ’ne Flasche Wein im Bett. Ein perfekter Abschluss für den Tag.

Unsere Unterkunft

Athol Lodge and Caravan Park irgendwo auf dem Weg nach Milford Sound für 12 NZD pP/Nacht

Carola

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