Yangon

Yangon

Weltreise Tage 32-34   

Auch wenn es uns beiden heute morgen noch nicht so super geht, wir müssen leide umziehen. Unsere Unterkunft WeiWei Place hatte nur noch ein Zimmer ohne Fenster für uns, aber wenn wir schon den ganzen Nachmittag im Bett verbringen wollen, dann bitte auch mit Fenster. Im Check in Hostel haben wir zwar eins, aber es öffnet auf eine sehr enge Gasse das Tageslicht lässt sich aber erahnen – muss reichen. Zum Essen sind wir noch mal kurz raus, haben aber den restlichen Tag schön im Bett verbracht.

Wir sind jetzt gesund!

Am nächsten Morgen geht es uns beiden wieder besser und wir beschließen, dass wir gesund sind. Wir wollen nämlich noch etwas von Yangon sehen. Auf dem Programm stehen die Circular Train und die Schwedagon Pagode. Die Circular Train ist der Commuter Zug von Yangon, der in einen Kreis einmal um die Stadt fährt. Man fährt für 200 Kyat (ca. 12 Cent) so lange wie man möchte und bekommt einen schönen Eindruck vom Leben der Burmesen in Yangon. Überall steigen Händler ein und preisen Ware an. An den Bahnsteigen gibt es kleine Restaurants, Kinder spielen Federball, oder chillen einfach ein bisschen auf den Gleisen. Es ist viel Trubel und die Zeit wird wirklich nicht lang. Wir lernen auch noch einen sehr aufgeregten Burmesen kennen, der mit einpaar anderen Deutschen unterwegs ist, die er auf Facebook kennengelernt hat.Allerdings ist der gute so übereifrig, damit können wir heute irgendwie nichtumgehen und wir danken im eifrig für seine guten Tipps und Ratschläge, machenuns dann aber doch alleine auf den Weg zur Schwedagon Pagode.

Diesen aufgeregten Kollegen haben wir im Zug kennengelernt.

Sie könnte so schön sein

Die Schwedagon Pagode ist eine der bedeutendsten Pagoden des Landes und das Wahrzeichen von Yangon. Sie ist komplett mit Gold bedeckt und wird alle drei Jahre für sechs Monate restauriert und poliert, damit sie immer schön glänzt. Dummerweise ist das genau jetzt! Egal, wir wollen uns die Anlage aber trotzdem anschauen. Wie in Myanmar üblich, begeht man religiöse Anlagen nur barfuß. Allerdings ist diese Anlage riesig und beinhaltet auch einen langen überdachten Weg auf dem Händler ihre Waren verkaufen. Schon irgendwie seltsam hier überall barfuß entlang zu laufen – aber es gibt ja Seife. Leider gibt es während der Renovierungszeit keinen Rabatt und so zahlen wir die 10.000 Kyat Eintrittsgeld um uns die Anlage ansehen zu dürfen. Trotz „eingepackter“ Pagode ist sie überwältigend. Überall blitzt und funkelt es. Wir sind nämlich genau zur golden hour hier, kurz bevor die Sonne untergeht. Es gibt kleine und mittelgroße Stuppas, Tempel und Buddha Statuen en masse. Der Boden ist aus kühlem, poliertem Marmor. Es sind nur sehr wenig westliche Touristen da, was das ganze Erlebnis für uns fast noch schöner macht. Wie schön muss es doch sein, wenn die eigentliche Stuppa nicht eingerüstet ist… 

Plötzlich werden wir angesprochen

Hinter uns stehen drei junge Mönche. Sie sprechen uns an und erklären uns, dass sie gerade intensiv Englisch lernen um dann studieren gehen zu können. Allerdings fehlt es ihnen an Sprachpraxis. Hätten wir vielleicht Lust uns ein bisschen mit ihnen zu unterhalten? Natürlich haben wir das. Die beiden Anfänger lernen seit drei Monaten Englisch und sind schon wirklich sehr gut. Ich unterhalte mich mit den beiden über ihre Heimatorte und Sehenswürdigkeiten die wir uns unbedingt anschauen sollen. Hanno spricht mit dem dritten Mönch, dessen Sprachkenntnisse schon etwas besser sind über Gott (Buddha) und die Welt und erfährt auch einiges über das Mönchsein. Wir verabschieden uns nach gut einer Stunde in dem wir Facebook Kontakte austauschen und die Mönche ziehen von dannen. Wir beide sind noch ein wenig perplex. Haben wir wirklich gerade einen Plausch mit drei burmesischen Mönchen gehalten? Verrückt!

Weiterreisetag

Unser nächster Tag ist gleichzeitig unser Abreisetag. Abends haben wir Tickets für den Nachtbus nach Kalaw gebucht. Den Morgen lassen wir entspannt angehen und dann geht es in die Stadt. Unser Ziel: Das Rangoon Tea House. Denn wer hätte es gedacht, wir haben wieder Hunger. Nach 3 Tagen Nudelsuppe ist der Appetit zurück. Yangon ist extrem wuselig, extrem laut und extrem geruchsintensiv. Bangkok ist für uns ein ruhiges kleines Dorf im Vergleich. Überall scheint Markt zu sein und die Gehwege sind voll von Händlern die so ziemlich alles anbieten. Viel Platz zum Laufen bleibt da nicht mehr. Obst reiht sich neben getrocknetem Fisch und Damen Unterwäsche ein. Nebenan bekommt man Nagelscheren und gegenüber kann man Schuhe kaufen. Für den kleinen Hunger gibt es Pagoras, fried Chicken oder frittierte Bananen. Dazu hunderte von Gerüchen von lecker bis nicht ganz so angenehm – und die Geräusche: überall wird Ware angepriesen, es wird getrommelt und gebrüllt. Und der Lärm kommt nicht nur von den Händlern. Ständig laufen Mönchskaravanen durch die Straßen die von einem Fahrzeug mit wirklich grausiger Musik begleitet werden. Dieses Spektakel findet gerne auch mal morgens um 5 oder 6 Uhr statt. Ach so, Hähne gibt es auch noch zu genüge, die durch den Straßenlärm total verwirrt sind und ab ca. 4 Uhr morgens bis in den späten Nachmittag ständig krähen. Und am Wochenende wird um 5:30 Uhr gerne Frühsport betrieben, begleitet von lauter Musik auf auf einem Wagen. Zu guter Letzt natürlich noch die immer präsenten Hupkonzerte. Es ist echt was los auf Yangons Straßen.

Die Sule Pagode wurde einfach mal auf eine Verkehrsinsel gebaut.
Das alte Telegrafenhaus, als Myanmar noch britische Kolonie war.

Perfekte Gastfreundschaft

Eigentlich hatte uns unser Guesthouse noch angeboten, vor unserem Nachtbus noch mal duschen zu können. Leider kommen wir nur 15 Minuten bevor wir wieder los müssen, im Hotel an. Es werden 15 Wirbelwind Minuten. Die Mitarbeiter schaffen es, uns in Windeseile die Dusche zu zeigen, frische Handtücher zu bringen, uns noch die Wasserflaschen auf den letzten Drücker aufzufüllen und uns sogar die Rucksäcke noch ins Taxi zu tragen. Eine echte Glanzleistung und wir sind echt beeindruckt. Pünktlich um 17 Uhr sitzen wir frisch geduscht im Taxi und machen uns auf in Yangons Rush hour.

VIP Nachtbusse

Der Busbahnhof ist ein Erlebnis für sich und wir sind froh, dass wir einen Taxifahrer haben der sich auskennt. Schnell hat er uns am richtigen Bus abgesetzt und wir können gar nicht so schnell gucken, da sind unsere Rucksäcke auch schon im Bus verstaut und wir sitzen in der Lounge und warten das es los geht. Kurz vor 19 Uhr dürfen wir in den Bus und wir verbringen die nächsten 30 Minuten vor Abfahrt damit uns zu freuen wie kleine Kinder. Der Bus ist wirklich mehr als komfortabel. Die Sitze sind riesig, bequem und man kann sie fast zu einem Bett umklappen. Dazu gibt es individuelle Fernseher und sogar Filme auf Englisch. Wir bekommen Snacks und eine kühle Pepsi. Und um 19:30 Uhr geht es pünktlich los.

Allerdings kann kein VIP Bus der Welt die Straßen Myanmars komfortabel machen. So ruckelten, rüttelten und polterten wir durch die Nacht und nahmen jedes Schlagloch und jede Schotterpiste mit, die sich als Autobahn verkleidete. Irgendwann mussten wir dann aber doch eingenickt sein, denn die Bus Stewardess tippte mir plötzlich auf die Schulter und sagte: „Wir sind da.“ „Wann, jetzt?“ „Ja, jetzt.“ Und schon hielt der Bus. Wir haben alle unsere Sachen gegriffen, schnell die Schuhe angezogen und sind aus dem Bus gestolpert. 3 Minuten später standen wir mitten in der Nacht irgendwo auf der Straße in einem Bergdorf, der Bus war schon wieder weiter gefahren. Der Bus sollte um 6:30 ankommen, es war aber erst 5 Uhr morgens. Na super. Wir hatten aber tierisches Glück und unsere Unterkunft hatte die Nacht davor eine Stornierung gehabt, so war unser Zimmer schon fertig und wir konnten einziehen, obwohl Check-in erst um 14 Uhr gewesen wäre. Also Zähne putzen und erst mal ab ins Bett.

Unsere Unterkünfte

1 Nacht WeiWei Place für 29,75 € pro DZ/Nacht

2 Nächte Check in @ Downtown für 26,17 € pro DZ/Nacht

Carola
3 COMMENTS
  • Wulf
    Antworten

    Carola toller Blog. Schreib doch bitte bei Währungsangaben den Vergleich zum €.
    LG Wulf

  • Anke
    Antworten

    Haha Wulf…da gibts doch den Währungsrechner…ein wenig was tun musst du schon auch………lustig was ihr da so schreibt…kenne es gut und so tauche ich dann zwischen den Frostigen Tagen hier ein in eure heissen Zeiten !
    Hier heissen die Krankheiten dann auch anders…Bronchitis..abre durchaus gestern beim Thai mit Nidelsuppe gestärkt….diemWelt ist klein……weiter so freue mich auf mehr. LG aus Graz

    1. Hanno
      Antworten

      Danke fürs Feedback Anke. Also Währungsrechner ist auf jeden Fall immer ne Option ;-). Mich nervt’s aber auch immer wenns nicht neben steht.
      So anders heissen die Krankheiten gar nicht. Gerade: Erkältung auskuriert als kleinen Bonus Nebenhöhlenentzündung mitgenommen. Scheiss Klimaanlagen!!!

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