Unsere Tage in Pai

Unsere Tage in Pai

Weltreise Tage 16 bis 21

Kurz zu Anfang: Der Blog über Pai ist doch recht lang geworden. Als ich angefangen habe ihn zu schreiben, habe ich nicht damit gerechnet so viele Worte und Bilder zu finden. Aber ich wollte ihn auch nicht in zwei Teilen schreiben, da es ja auch keine Reise in zwei Teilen war, sondern wir alles an einem Stück erlebt haben. Als wenn du immer noch Lust hast ihn zu lesen, hol dir noch mal einen Kaffee und dann hoffentlich viel Spaß beim lesen und anschauen.

Pairadise

Ich glaube, nach der zweitägigen Reise hätte es uns zwar überall gut gefallen wo wir ein Bett und etwas Ruhe vorgefunden hätten. Unsere Unterkunft in Pai hat uns aber völlig umgehauen. Sie liegt etwas außerhalb vom Ort und es ist himmlisch ruhig. Tagsüber hört man nur das Geplätscher des Sees und abends die Grillen und den Tokeh Gecko (klingt in etwa wie ein Papagei der einen Esel nachahmt).

Das Pairadise

Die Unterkunft heißt übrigens Pairadise, ein sehr passender Name wie wir finden. Um zu ihr zu gelangen verlässt man das Städtchen über eine recht abenteuerliche Bambusbrücke und läuft noch etwa 800 m über Feldwege zum Resort. Im Pairadise gibt es 18 oder 19 Bungalows die alle in einem wunderschönen Garten stehen und um einen See gruppiert sind. Ein Teil ist als Schwimmsee abgetrennt, im anderen schwimmen riesen Fische und hier gibt es auch eine Sitzinsel, auf der man es sich bequem machen kann.

Auf der Brücke
Die Bambusbrücke über den Pai River

Jedes Bungalow hat seine eigene Terrasse und … eine Hängematte! Es ist ein Traum. Unsere Hütte, die Nummer 9, liegt relativ weit hinten, es laufen also kaum andere Gäste an unserer Terrasse vorbei. Wir haben zwar eine Klimaanlage (war zwar gar nicht so geplant, aber bei unserem Check-in nichts anderes frei war, haben wir ein Upgrade bekommen) aber die benötigen wir gar nicht. Nachts kühlt es herrlich ab, und wir schlafen bei offenen Fenstern. Die Moskito Gitter machen es zum Glück möglich. Außerdem ist das Frühstück hier super lecker, wie wir noch erfahren sollten. Die Besitzer sind wohl ein Thai-deutsches Paar und somit gibt es wirklich leckere Brötchen zum Frühstück, aber auch Käse und Schinken. Die haben wir schon langsam etwas vermisst.

Entspannung pur

In Pai haben wir zwei Dinge vor. Wir wollen entspannen um zu lesen, schreiben, schneiden, aber auch die Landschaft erkunden. Die Berge Nordthailands sehen auf Fotos immer schon so anders aus als der Süden. Aber erst mal entspannen…wir schaffen es am ersten Nachmittag gar nicht mehr aus unserer Hängematte raus und quälen uns erst in die Stadt als uns der Hunger keine Ruhe mehr lässt. Die Walking Street und seine vielen Street food Stände reizen uns heute nicht wirklich und wir suchen uns ein leckeres Restaurant in einer Nebenstraße. Bei Charlie&Lek werden wir fündig und es gibt Green Curry und Banana Leaf Salat.

Die Walking Street in Pai

Massage? Warum nicht.

An Tag zwei gönnen wir uns einen kompletten Relax-Day. Erst mal lecker Frühstück und dann Sonne, Hängematte, und See. Es ist wirklich himmlisch und die Ruhe wunderbar. Irgendwann überkommt uns dann aber doch der Hunger und wir müssen aufstehen und gehen nach Pai. Und wenn wir schon mal da sind, sagen wir uns, dann können wir uns doch auch gleich mal eine Massage gönnen, oder? Gesagt getan, nur plötzlich ist es schon wieder Zeit zum Abendessen und mir knurrt mal wieder der Magen. Irgendwie haben wir beide keine rechte Lust auf Hinsetzten und auf Essen warten, also futtern wir uns einfach durch den Street Food Markt und machen uns dann wieder auf in unser kleines Paradies am See.

Roller Tour!

An Tag drei beschließen wir, dass es heute Zeit für eine Roller Tour ist. Erst mal lecker frühstücken, so viel Zeit muss sein. Dann machen wir uns aber auch ganz schnell auf den Weg zur Walking Street. Der Rollerverleih Aya ist schnell gefunden. Die Suche nach einem passenden Helm für Hannos Kopf dauert dafür etwas länger. Aber gut Ding will ja bekanntlich auch Weile haben. Helm gefunden, Roller bekommen – ab geht die wilde Fahrt. Wir haben sogar ein Ziel. Es soll in der Nähe eine Art Riss in der Erde geben, der durch ein Erdbeben entstanden ist. Auf dem Gelände soll es auch noch eine organische Farm geben, die ganz ohne Chemikalien anbaut. Klingt interessant, also nichts wie hin. Der „Landsplit“ war echt spannend. Ist schon irre was die Natur so alles anstellen kann. Was uns aber noch mehr beeindruckt hat, war die kleine Bio-Farm. Der Landbesitzer hat gleich am Eingang einen kleinen Verkaufs- und Probierstand aufgestellt. Hier werden Bananen Chips, Turmeric, Erdnüsse, Süßkartoffeln und Roselle Saft (schmeckt ein bisschen wie Cranberry Saft) aus dem eigenen Garten angeboten. Man zahlt was man will. Echt eine coole Sache. Und die Erzeugnisse schmecken alle verdammt lecker! Wir nehmen uns gleich noch eine Tüte Bananenchips mit und 2 Bananen bekommen wir noch gratis dazu.

Roller tour
Land split bei Pai

Reisfelder!

„Lass mal noch weiter fahren. Da kommt dann noch die Bamboo Bridge durch die Reisfelder.“ Genau das machen wir dann auch und parken den Roller nach ca. 15 Minuten Fahrt. Vor uns erstreckt sich ein ellenlanger Bambussteg der sich durch die Reisfelder windet und kurvt. Für 30 Baht dürfen wir da entlang schlendern, was wir gerne machen. Der Steg endet an einem Tempel, der aber heute geschlossen ist. Egal – sind sowieso nicht richtig angezogen. Also lieber in einem der Unterstände den Ausblick genießen und viele, viele Bilder schießen.

Bamboo Steg durch die Reisfelder
Hanno und ich in den Feldern
Reisfelder

Und jetzt?

Wir haben noch Sprit im Tank, den wollen wir auf keinen Fall den nächsten Mietern schenken, also gehen wir weiter auf Erkundungstour. Anstatt links nach Pai zu fahren, schlagen wir den weg nach rechts ein. Ich will jetzt auch unbedingt mal Roller fahren, also suchen wir eine ruhige Straße in der ich meine ersten Fahrversuche starten kann. Anfangs noch etwas zögerlich, finde ich schnell meinen Groove und komme zu dem Entschluss: Rollerfahren macht irre viel Spaß, ich will auch so ein Ding! Nach einem kurzen, letzten Abstecher zu einem kleinen Tempel sind Rollertank und unsere Akkus  soweit leer gefahren und wir fahren nach Hause. Abends gibt es noch lecker Essen in Pai, diesmal im Karsa Long, und dann fallen wir überglücklich und todmüde ins Bett. Es war schon wieder ein toller Tag.

Oi

Ach ne, das hätte fast vergessen. Abends, auf dem Rückweg haben wir noch Oi getroffen. Er ist ein Familienfreund von Hanno’s Tante und Cousinen und sie hatten uns geschrieben, dass wir ihn unbedingt treffen sollten. Das Guesthouse wo er immer Musik gemacht hatte, gibt es nicht mehr, aber wir haben ihn zufällig auf dem Nachtmarkt getroffen. Er fertigt Mokassins an und verkauft sie dort und wir haben auf gut Glück einfach den Mann dort angesprochen – es war tatsächlich Oi.

Faulenzen

Tag drei besteht nur aus rumlenzen und ausruhen. Hanno hat die Nacht und den Morgen fleißig geschnitten während ich fleißig in der Sonne lag und gelesen habe. Es war ein Tag voller Entspannung und wir haben unsere Unterkunft mal wieder richtig genossen. Der Tag war Erholung pur, genau aus dem Grund sind wir nach Pai gekommen. Naja, Hanno war ein bisschen übermüdet aber auch er den Tag genossen und das Ergebnis kann sich im Khao Sok Vlog echt sehen lassen, wie ich finde. Die Krönung war dann noch das unglaublich leckere Essen in Na’s Kitchen. Abends treffen wir uns noch mal kurz mit Oi, der uns dann zu seiner Werkstatt am nächsten Tag einlädt.

Akkus sind aufgeladen…

…Und somit haben wir relativ schnell beschlossen, dass heute wieder ein Roller Tag ist. Wir haben viel auf dem Programm. Nach einem Kaffeestopp bei Oi geht die Reise los. Erst mal der Yun Li Viewpoint vorbei am Chinese Village. Das Village ist nicht wirklich der Rede wert aber der Blick vom Viewpoint ist schon toll. Man zahlt zwar 20 Baht aber wir finden es lohnt sich um die Aussicht ins Tal nach Pai genießen zu können. Es gibt auch einen Baum voller bunter Holzherzen die man kaufen und seine Namen draufschreiben kann. Ähnlich wie bei uns die Schlösser an den Brücken. Wir haben das zwar nicht gemacht, aber ein gutes Fotomotiv ist es allemal.

Am Yun Li Viewpoint
Der Holzherzenbaum

Wir fahren noch ein bisschen höher in die Berge zum Mo Paeng Wasserfall. Er ist relativ flach und wer sich traut kann ihn wie eine Wasserrutsche nach unten rutschen. Hanno traut sich und es sieht nach viel Spaß aus. Ich stehe lieber unten und halte die Füße ins kühle Wasser. Einer muss ja filmen.

Die Naturrutsche am Mor Paeng Wasserfall
Gerutscht bin ich nicht, aber Füße abkühlen tat gut.

Pause oder weiter fahren?

Als nächstes geht die Fahrt wieder ins Tal, durch Pai und auf der anderen Seite wieder hoch. Der white Buddha steht auf dem Progamm. Eine riesige weiße Statue von einem sitzenden Buddha ist da einfach mal auf den Hang gebaut worden. Kurz bleiben wir vor den vielen Stufen stehen. Unsere guten Vorsätze auf der Reise viel Sport zu machen, haben sich nämlich noch nicht ganz verwirklicht. (Deshalb auch der Roller und nicht das Fahrrad). Der innere Schweinehund wird aber bekämpft und tapfer stapfen wir nach oben. Nach der Besichtigung dann die Frage :“Und machen wir ne Pause im Hotel, oder fahren wir weiter?“ Pausen?

Am white Buddha

Der white Buddha von hinten

Wer braucht schon Pausen. Natürlich geht’s weiter – und zwar zur Memorial Bridge. Im 2. Weltkrieg wollten die Japaner Burma angreifen und mussten dafür eine Straße von Chiang Mai an die Grenze bauen. Selber haben sie das natürlich nicht gemacht, sondern die Thai Bevölkerung, menschlich und tierisch, dazu gezwungen. Der Pai Fluß war da dummerweise im Weg also musste eine Brücke her. Elefanten haben die Stämme aus dem Wald gezogen und die Menschen haben die Brücke errichtet. Die Bevölkerung durfte sie dann auch nutzten und hatte sich während der Kriegsjahre sehr daran gewöhnt, mussten sie doch vorher umständlich mit Flößen überqueren. Nach Ende des Kriegs haben die Japaner das Ding dann aber abgerissen und die Einwohner bauten sich dann kurzer Hand eine neue Brücke. Die wurde dann blöderweise 1971 von einer Flut weggeschwemmt und ein zweites Mal wieder aufgebaut. Also ist die Brücke auf die wir heute stehen, eigentlich schon die Enkelin der ersten Brücke… Naja die Geschichte ist interessant.

Die Memorial Bridge

Kitschig aber doch schön

Unser letzter Stopp für heute ist dann der Pai Canyon zum Sonnenuntergang. Wir finden sogar noch einen Platz der nicht zu sehr von Bier trinkenden Franzosen bevölkert wird. Und dann warten wir, dass die Sonne endlich untergeht. Wer Sonnenuntergänge mag, findet den hier bestimmt toll, uns wird allerdings relativ schnell langweilig dabei 😉 So einen Sonnenuntergang kann man schon mal mitnehmen wenn man in der Gegend ist, finden wir. Der Pai Canyon ist echt einen Besuch wert. In Thailand nehmen sie es ja auch nicht so genau mit den Sicherheitsvorschriften und man kann überall herumklettern wo man es sich zutraut. Echt cool.

Pai Canyon
Ich aufm Baum
Sonnenuntergang am Canyon

Als wir in unserem Bungalow ankommen, schaffen wir es gerade noch zu duschen und uns kurze Zeit später aufzuraffen um etwas zu Essen. Wir sind totmüde und geschafft aber das Essen bei Charlie&Lek ist einfach zu lecker um es sich entgehen zu lassen. Wir verabschieden uns dann noch von Oi mit einem Bierchen und fallen mal wieder totmüde aber glücklich ins Bett.

Vernunft oder Abenteuer?

Eigentlich wollten wir beide ga rnicht weg von Pai. Es ist einfach so ein toller Ort an dem wir uns sehr wohl gefühlt haben. In den Bergen kann man tolle Ausflüge machen, in Pai lecker essen und in unserer Unterkunft konnten wir toll enspannen. Wir empfehlen ganz klar jedem der durch Thailand reist, einen Zwischenstopp in Pai zu machen. Ich bin mir sicher, ihr werdet es nicht bereuen.

Nun wollten wir aber unbedingt nach Chiang Mai zu Loi Krathon und Lee Peng also haben wir schweren Herzens wieder die Rucksäcke gepackt. Lange hatten wir hin und her überlegt wie wir von Pai nach Chiang Mai kommen. Der Roller Verleih Aya bietet einen Service an, wo sie unsere Rucksäcke mit dem Bus nach Chiang Mai bringen, wir aber mit dem Roller selber zurück fahren. Die Tour hat uns schon gereizt, wo wir doch von so vielen gehört haben, dass es das Highlight ihrer Tour war. Morgens beim Frühstück haben wir alles noch mal genau durchgesprochen und uns dann doch dagegen entschieden.  Es sind ca. 760 Kurven zurück nach Chiang Mai und 130 km. Eine echt lange Strecke auf dem Moped, und wir sind beide noch ein bisschen müde von unserer gestrigen Roller tour. Also siegt die Vernunft über den Abenteuer Drang. Als wir in die Stadt laufen um unsere Tickets für den Bus zu kaufen fragen wir uns allerdings beide wann wir so alt und vernünftig geworden sind…

Kosten für die An/Abreise:

Minivan von Khao Sok nach Surat Thani 200 Baht (5,33 €) p.P.

Zug von Surat Thani nach Chiang Mai mit Stop in Bangkok 1250 Baht (33,30 €) p.P.

Bus von Chiang Mai nach Pai 195 Baht (5,20 €) p.P. (Wir hatten online gebucht und die 90 Baht Gebühr in Kauf genommen)

Bus von Pai nach Chiang Mai 150 Baht (3,99 €) p.P.

Unsere Unterkunft

3 Nächte im Pairadise in Pai für 22,50 € p.P. inkl. Frühstück und Agoda Gebühr

3 Nächte im Pairadise in Pai für 600 Baht (15,46 €) p.P. ohne Frühstück

Carola
2 COMMENTS
  • Lina
    Antworten

    Hi??‍♀️

    1. Hanno
      Antworten

      Hallo Lina, haben dein Grundstück begutachtet. Kann dir die Tage mal paar Bilder schicken.

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